Kommentar
: Ein Trauermarsch

■ Dasa ist nicht Klöckner

Eher einem Trauermarsch als einer machtvollen Demonstration glich der Zug der 2.500 Airbus-Beschäftigten gestern. Lag's daran, daß diese Edel-Arbeitnehmerschaft nicht die Power von Klöckner-Arbeitern hat? Bei Klöckner hat der Protest doch was genützt ...

Doch die Rettung von Klöckner oder die von Dasa-Lemwerder ist nicht mit einer Rettung des Airbus-Werkes am Bremer Flughafen zu vergleichen. Niedersachsen konnte die Rettung des Flugzeugwartungswerkes Lemwerder sehr wohl stemmen – schließlich ist das ein vergleichsweise kleiner Betrieb in einem großen Bundesland.

Doch das kleine Bremen hätte sich schon mit der Rettung von Klöckner fast überhoben – unter anderem für die Hütte mußte das Land seine Stadtwerke halb verkaufen. Müßte das Land die Gewoba verkaufen, um dem Airbus-Werk zu helfen?

So einfach ginge das nicht: Das Airbus-Werk hat kein eigenständiges Produkt, sondern produziert Kleinblechteile und rüstet den Airbus-Flügel aus. Dieses Werk ist allein nicht lebensfähig, sondern an mehrere andere DASA-Standorte gebunden. Politisch handlungsfähig ist hier nur die Bundesregierung, die bisher schon mit Milliarden die Airbus-Entwicklung subventioniert hat.

Bremens Bürgermeister kann sich nur in die Bittsteller-Schlange der Ministerpräsidenten vor Kohls Sessel stellen.

Christine Holch