Die Künstlergruppe „Schlank“

Schlank wollen ja eigentlich alle sein. Nicht dürr, nicht dünn, nicht drahtig – nein, schlank. Schlanke Menschen sind hübsch anzuschauen im Einklang mit sich und ihrem Körper, und im größten, vorstellbaren Glücksfall schlagen ihre Herzen im gleichen Takt mit der Natur, oder etwa nicht?

Irina Baschlakow, Oliver Grajewski (rechts im Bild) und Thorsten Platz sind schlank. Außerdem oder vielleicht auch deshalb sind sie alle Künstler (außer Irina, die ist Künstlerin). Zusammen haben sie eine Gruppe gebildet, die so heißt, wie sie sind: „Schlank“. Und an einem dieser strahlenden Sommertage fuhren sie nach Grünau, an einen dieser idyllischen Seen, um sich und ihre Körper in Szene zu setzen.

Was dabei herausgekommen ist, kann morgen und nur morgen ab 20 Uhr in der Galerie Kunstverkehr (Charitéstraße 4, Mitte) begutachtet werden. Da winden sich gummihafte Gestalten um Baumstämme, und alberne, faunartige Geschöpfe tanzen den Wandervogel. „Schlank“ wollen den Körper- und Befreiungskult imitieren. Aufgeblasen auf ein großes Format, wirken diese Bilder absurd. „Schlank“ nennen das Ergebnis „total peinlich“.

Die Vernissage ist übrigens zugleich Finissage und Auftaktveranstaltung für ein Projekt von „Schlank“ und der Galerie Kunstverkehr: von nun an werden monatlich wechselnde Ausstellungen der Gruppe gezeigt.

Schneller ausstellen könnte das Konzept wohl auch heißen. Oder wie „Schlank“ es ausdrücken: „Zu dritt sind andere Dinge möglich.“ Keine perfekten, ausgeklügelten Arbeiten wolle man abliefern, da die sowieso im Kontrast zu den eigenen Bankkonten stünden. Doch dilettantisch sind die Arbeiten nicht, eher spontan und deshalb gut. Wer das nicht so sieht, kann sich auch dem Tanze hingeben. Das „Auseinander“-DJ-Team liefert mit „Pop-Perlen“ den passenden Klangkörper. Heike Blümner/Foto: promo