24 Arbeiter getötet

■ Kolumbianische Polizei macht Guerilla für Massaker verantwortlich

Bogotá (AFP) – Bei einem Massaker in der Region Uraba in Nordkolumbien sind am Mittwoch 24 Menschen getötet und fünf verletzt worden. Die Polizei machte Guerilleros der „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) für die Morde verantwortlich, obwohl sich keine Organisation bisher dazu bekannte. Die Opfer waren Arbeiter und Mitglieder der aus der Guerillagruppe „Revolutionäres Volksheer“ hervorgegangenen „Partei für Hoffnung, Frieden und Freiheit“ (EPL). Der Gouverneur von Antioquia, Alvaro Uribe, forderte ein energischeres Vorgehen gegen die „kriminellen Guerillero-Banden".

Auf dem Weg zur Hacienda ihres Arbeitgebers wurden die Plantagenarbeiter durch bewaffnete Guerilleros angehalten. Kurz darauf eröffneten sie mit Maschinengewehren das Feuer. Im an der Grenze zu Panama gelegenen Uraba liefern sich seit Jahren rechtsextreme Gruppierungen und linke Guerilleros Gefechte. Über den Vorschlag der Bürgermeisterin von Apartado, die Gewalt durch einen Dialog mit den Konfliktparteien zu schlichten, war es zwischen der Regierung in Bogotá und den Behörden in der Provinz letzte Woche zu einem Streit gekommen, da Präsident Ernesto Samper dies ablehnte. Am 17. August hatte er den Ausnahmezustand verhängt und erklärt, daß nur die Regierung Gespräche mit der Guerilla führen dürfe.