piwik no script img

Castor soll im Konvoi kommen

■ Atommüll aus der WAA in La Hague mit dem Schiff nach Deutschland? Behörde: Konvoitransport braucht Vorbereitung

Hannover (taz) – Der erste Transport von hochradioaktivem WAA-Müll aus Frankreich nach Gorleben soll möglicherweise gleich mehrere Castor-Behälter umfassen. Entsprechende Überlegungen bestätigte gestern das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Angesichts des Aufwands für die Sicherung der Atommüll-Transporte sei es sinnvoll, mehrere Behälter mit Abfällen aus der Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague nach Gorleben zu bringen, sagte der für Atomtransporte zuständige Abteilungsleiter des BfS, Friedrich-Wilhelm Collin.

Die Möglichkeit eines Castor- Konvois ist auch schon in der vergangenen Woche im niedersächsischen Innenministerium mit Vertretern der Stromkonzerne erörtert worden. In diesem Jahr wäre ein solcher Sammeltransport allerdings kaum noch realisierbar. „Es ist völlig klar, daß ein solcher Transport mehrerer Behälter sorgfältig und langfristig vorbereitet werden muß“, erklärte Collin. Bisher sei auch noch offen, ob die jeweils 28 Glaskokillen mit hochaktivem Müll enthaltenden Behälter per Bahn oder per Schiff aus Frankreich in die Bundesrepublik gebracht werden sollen. Der Castor-Transporteur, die Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS), hält allerdings an ihrer bisherigen Planung fest. „Für dieses Jahr stünden bei uns weiterhin zwei Gorleben-Transporte auf dem Programm“, sagte eine GNS-Sprecherin gestern. Den ersten Transport mit Müll aus Frankreich plane die Atomfirma weiterhin für Anfang November.

Der BUND in Baden-Württemberg hat gestern auf den ersten Castor-Transport überhaupt vom AKW Philippsburg nach Gorleben mit mehreren Strafanzeigen reagiert. Bei dem Transport seien diverse Rechtsvorschriften verletzt worden. Jürgen Voges

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen