Handy in die Gruft!

Straßburg (AFP/taz) – Für unsere Nachfahren im vierten Jahrtausend hat die Stadt Straßburg am Samstag wichtige Gegenstände der Gegenwart in den Boden versenkt und versiegelt. In einem Meter Tiefe wurden am Fuße des Münsters unter anderem der Vertrag von Maastricht und die Erklärung der Menschenrechte beerdigt. Zu den Fundstücken für künftige Archäologen gehören aber auch Rasierklingen, Funktelefone, Präservative sowie Telefonbücher. Die Aktion geht auf den Elsässer Künstler Raymond Waydelich zurück. Die Gruft soll nicht vor dem 23. September 3790 geöffnet werden. Auch in Deutschland will der Künstler vergraben. Es ist die Rede von Kruzifixen, einer Bild- Zeitung, Rosensamen von Konrad Adenauer, der Dolchstoßlegende sowie einem ungültigen Knebelvertrag zur Verpachtung ostdeutscher Autobahn-Raststätten. Und den Tränen eines Pandabären aus dem Berliner Zoo.