Die Kunst, die Geografie und auch die Psychologie

Die Liga gibt sich, als wären demnächst Ausstellungen und nicht Fußballspiele zu erwarten (siehe Press-Schlag), und da will auch unser alter Freund Andreas Brehme lieber auf der Höhe des Balles bleiben. Er, der in seiner Zeit bei Inter Mailand einen Fahnenmast samt deutscher Flagge in seinen Vorgarten pflanzte, befand, das Spiel in Bremen habe „nichts mit Fußball zu tun“ gehabt, wegen dem Pfeifen und so. Auch Mario Basler hält es weniger mit der Kunst, geht aber dafür in die Geografie, wenn er nicht gerade schläft. „Ich kenn' so viele, wo Ausländer sind“, meinte er, „ob Chinesen oder...“ Ja, genau, ein Marokkaner war's. Das ist übrigens dieses Land, wo in Afrika liegt.

Wer jetzt denkt, der Irrsinn regiere, hat zwar recht, aber ist spät dran. Die Trainer, schon längst im Zeitalter des Mentalen angekommen, haben es erkannt. Karl-Heinz Körbel aus dem einträchtigen Frankfurt sah den „Wahnsinn“ in den „Fehlern“ seines Teams. Die Therapie ist auch parat: „Darüber wird zu reden sein“, glaubt Ottmar Hitzfeld, der an den vielen Gegentoren seiner Mannen herumdoktern will. Und Frank Verlaat, ein Stuttgarter Holländer, der nicht malt, will die Kollegen gesundquatschen: „Die Spieler müssen mehr miteinander sprechen.“

Fußball gab es immerhin in Rostock. Da war nichts mehr zu sehen wegen einer Rauchbombe, rieben sich Linienrichter die Äuglein, wurden kontaktlinsentragende Keeper umgestoßen und anschließend 19 traditionsbewußte Hooligans verhaftet. Kein Rubens, nicht mal eine Bärbel Bohley, Malerin. Richtiger Fußball wie früher eben. to