Dieter Simon

Byzantinistik als Steckenpferd Foto: H-P Stiebing/Zenit

Das byzantinische Recht ist sein Steckenpferd. Und wenn der Professor für Rechtsgeschichte an der Goethe-Universität im Frankfurt der späten 60er Jahre ganze vier Studenten um sich scharte, um über die Byzantinistik zu plaudern, dann waren das wahrlich andere Uni-Zeiten als heute. Doch Dieter Simon beschränkte sich nicht nur auf das Professorendasein. Ab 1980 leitete er in Frankfurt das Max- Planck-Institut für Rechtsgeschichte.

Von 1989 bis 1993 war er Vorsitzender des Wissenschaftsrats. In dieser Funktion sprach er sich vehement für die Einführung von Studiengebühren aus. Dem Gremium, das Bund und Ländern als zentrales Beratungsorgan in Sachen Bildung dient, oblag es damals neben der Umstrukturierung und teilweisen Abwicklung der ostdeutschen Hochschullandschaft, Möglichkeiten einer durchgreifenden Studien- und Hochschulreform zu entwickeln. Realisiert wurde von den Vorschlägen, die einen radikalen Umbau des Studiums und mehr Management und Transparenz an den Universitäten vorsahen, bisher kein einziger. Ab Oktober leitet Dieter Simon als Präsident die Berlin- Brandenburgische Akademie in Ostberlin. flo