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■ StandbildMutterland ist abgebrannt

„Hotel Mama“, Montag, 19.25 Uhr, ZDF

Für Mütter fängt das Leben erst mit 50 an. Denn wenn die Kinder und der Ex- Ehemann endlich aus dem Haus sind – zwischen Menopause und Inkontinenz also – ist endlich die Zeit für emanzipatorische Kapriolen.

Das Drehbuch der Komödie „Hotel Mama“ skizziert eine nationale Standardmutti, wie sie die frauenpolitischen Programme der FDP nicht einfältiger und instrumenteller hätten entwerfen können. Mutter Dagmar (Diana Körner), einst Krankengymnastin, ist fest entschlossen, an sich zu denken und ihre kinderleere Wohnung als Praxis zu nutzen. Doch ihren Kindern ist das Leben draußen zu hart, sie ziehen zurück an Mamas Herd.

Um ihre eigene Mission dennoch zu erfüllen, muß die Mutter nun also zur Supermutter mutieren: Mit selbstverfaßten Werbeslogans verschafft sie ihrer Tochter eine Stelle als Werbetexterin. Dem Chef ihres Sohnes kredenzt sie ein Buffet, damit dieser die verzogene Brut endlich in die Pampa versetzt. Selbst als ihre Tochter einen Bekannten mit „Da ist das Schlaf-, da das Wohnzimmer, das ist meine Mutter, und da steht die Kaffeemaschine“ durch die Wohnung führt, lächelt sie nur weise. Diese Frau weiß, daß sie gewinnt und mit ihr das gesamte Mutterland, das den parasitären Sprößlingen zart, aber bestimmt die Grenzen des Sozialsystems gezeigt hat.

Bei soviel Didaktik bleibt der Witz auf der Strecke, und so zieht die Komödie ihren ledernen Humor aus Kopulationen zur Jodelmusik oder aus schürzentragenden Männern, die die Spülbürste wie einen Zauberknochen halten, während sich das von Frauenhand geführte Bügeleisen wie eine maßgeschneiderte Prothese ausnimmt. Birgit Glombitza

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