Unterm Strich

Wie man im Falle Kostners sieht, wirken Hollywood-Filme doch Wunder. Deshalb soll es demnächst Nachhilfe-Unterricht in Sachen Actionkino für europäische Nachwuchsregisseure geben. In Babelsberg. Der Regisseur Jan de Bont wird im November einen zehntägigen Kurs vor der Meisterklasse der in Berlin ansässigen Europäischen Filmakademie (EFA) leiten, wie die Akademie freundlichst mitteilte. Der seinerzeit aus den Niederlanden nach Amerika ausgewanderte Kameramann hatte vor einem Jahr mit dem Action-Streifen „Speed“ sein Regiedebüt gefeiert.

Schönes Geld kann sich verdienen, wer dem Liechtensteiner Baron Eduard von Falz- Fein das verschwundene Bernstein-Zimmer aufspürt. Dafür bietet er eine halbe Million Dollar Belohnung, was ziemlich genau 5.000 Monet-Karten entspricht. Das für Rußland wichtige Kulturobjekt sei ihm diesen Preis wert, sagte der 83jährige Baron gestern in einem Zeitungsinterview der Berliner Zeitung. Der Baron stammt aus einem Adelsgeschlecht, das nach der Oktoberrevolution 1917 Rußland verlassen mußte. Seit Anfang der fünfziger Jahre setzt sich der Baron für die Rückführung von Beutekunst ein.

Das Mitglied des Stiftungsrats für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels Peter Wapnewski hat der Preisträgerin Annemarie Schimmel einen Verzicht auf die Auszeichnung nahegelegt. In einem Interview mit der Zeitung Die Woche sagte der Germanist: „Vielleicht hat Frau Schimmel, um es modisch zu formulieren, ein geniales Gefühl für Timing und verzichtet erst ganz kurz vorher.“ Nach dem Streit um die Orientalistin könne „nur eine einzige Stellungnahme noch segenbringend sein“, meinte Wapnewski – Frau Schimmel sollte erklären: „Dem Friedenspreis ist, wenn nicht durch meine Schuld, so durch meine Person, zuviel geschehen; ich möchte dem Preis seine friedenstiftende Funktion belassen und gebe ihn also weiter an eine um Verständigung und Wohlfahrt bemühte Institution in Kairo, Jerusalem oder wo auch immer“. Frau Schimmel würde eine Welle der Zustimmung und des Respekts erfahren. Es wäre verwunderlich, wenn der Stiftungsrat nicht zur Kenntnis nähme, daß sich unter den Kritikern „auch kluge und kundige Leute, vom CDU-Politiker Heiner Geißler bis zum Philosophen Jürgen Habermas“, zu Wort gemeldet hätten.