Vulkan verkauft Schiffsbeteiligungen

■ Doppelstrategie des Konzerns: Geld beschaffen und schweigen

Der ins Gerede gekommene Bremer Vulkan Verbund sorgt weiter für Spekulationen. Wie die „Nordseezeitung“ gestern berichtete, hat der Konzern für 300 Millionen Mark Schiffsbeteiligungen verkauft. Käuferin soll die Hanse Verwaltungsgesellschaft mbH (in Gründung) sein. Deren Eignerstruktur ist verworren: Eine Tochter der landeseigenen Hibeg und Töchter des Vulkan teilen sich mit einigen Banken 50 Prozent, Commerzbank, Dresdner Bank und Bremer Landesbank halten den Rest.

„Wir kommentieren nicht“, sagte wie gewohnt Konzernsprecher Stamm. Der Vulkan sei über seine Finanzierungspolitik nicht rechenschaftspflichtig. Spekulationen werde der Konzern auch in Zukunft nicht entgegentreten, trotz Kurseinbußen an den Börsen.

Erst nach einigen Jahren zahlt die Reederei den Endpreis an die Werft.Da das Land Bremen die Schiffsbeteiligungen mitfinanziert, gelangen indirekt die vor der Wahl versprochenen 200 Millionen Mark zur „Rettung der Standorte an der Unterweser“ doch noch in die Kassen des Konzerns. Schon 1988 hatte Bremen dem Vulkan Schiffsbeteiligungen für 255 Millionen Mark abgekauft.

Durch Beteiligungen reduziert eine Werft dem Auftraggeber mittelfristig den Neupreis eines von ihr gebauten Schiffes. ufo