Scharpings neuer Mann verspricht „Ausdauer“

■ NRW-Minister Franz Müntefering wird neuer SPD-Bundesgeschäftsführer

Bonn (taz) – Der nordrhein-westfälische Sozial- und Arbeitsminister, Franz Müntefering, wird neuer SPD-Bundesgeschäftsführer. Das verkündete Partei-Chef Scharping gestern in Bonn. Am Montag will Scharping seinen Kandidaten dem Parteivorstand vorschlagen. Der Nachfolger des zurückgetretenen Günter Verheugen muß dann vom Parteitag im November offiziell gewählt werden. Müntefering ist allerdings bereit, schon ab nächster Woche im neuen Amt zu arbeiten.

Die Bereitschaft Münteferings, seine Düsseldorfer Regierungsamt für die neue Aufgabe aufzugeben, bezeichnete Scharping als „starkes Signal für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit“. Die Führung der SPD habe harte Arbeit vor sich, um die „nicht gerade komfortable Situation der Partei“ zu verbessern, betonte Scharping. Noch in der letzten Woche hatte sich Müntefering abgeneigt gezeigt, den Posten zu übernehmen. Jetzt ließ er verlauten, er gehe „mit Zuversicht, Mut, Ausdauer und in der Gewißheit nach Bonn, daß ich da nützlich sein kann.“ Für „wenige Wochen“ will er noch Kabinettsmitglied in Düsseldorf bleiben, bevor er sich voll seiner neuen Aufgabe widmet. Karin Nink

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