Viel Rauch um Rostock

■ FC St. Pauli ist sauer über DFB-Urteil

Mit seinem Ärger hielt Uli Maslo nicht lange hinterm Berg. „Das Urteil ist ein Skandal“, schimpfte der Trainer des FC St. Pauli, „meine Spieler wurden als unglaubwürdig hingestellt.“ Er werde darauf drängen, erneut Einspruch zu erheben. Die Entscheidung des DFB-Sportgerichts von Donnerstag abend könne er nicht nachvollziehen.

Die Fußball-Richter hatten den Hamburger Protest gegen die Wertung des 0:2 verlorenen Bundesligaspiels bei Hansa Rostock als „unbegründet“ zurückgewiesen und eine Wiederholung abgelehnt (taz berichtete). Statt dessen wurden die Neufünfländer zu einer Geldstrafe von 7.000 Mark und einer Platzsperre für eine Bundesligapartie verurteilt.

Die meisten Spieler zeigten ebenfalls Unverständnis für den Richterspruch. „Recht haben und recht bekommen sind zwei verschiedene Dinge“, meinte Torwart Klaus Thomforde. Libero Dirk Dammann forderte ein schärferes Vorgehen: „Es wäre durchaus angebracht gewesen, wenn der DFB mit einem harten Urteil ein Zeichen gesetzt hätte.“ Der dachte gar nicht daran, und deshalb ruhen die Hoffnungen auf einer neuen Verhandlung. „Vielleicht haben wir in der nächsten Instanz mehr Erfolg“, so Mittelfeldspieler Stephan Hanke.

Doch ob der FC überhaupt Berufung einlegen wird – die Frist endet am Donnerstag – ist nicht sicher. Erst am Montag wird sich das Präsidium mit dem Urteilsspruch befassen. „Wir werden nach allen Richtungen abwägen, um Schaden vom Verein abzuhalten“, gab sich Vize-Präsident Christian Hinzpeter betont gelassen. Man werde „mit dem nötigen Fingerspitzengefühl“ vorgehen. cleg/lno