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■ Mit PET-Flaschen auf du und duPlastik-Wässerchen

Memmingen (taz) – Kommende Woche wollen 235 in der Genossenschaft Deutscher Brunnen zusammengeschlossenen Getränkehersteller über die stufenweise Einführung von PET-Flaschen beraten. Zunächst sollen wohl nur Erfrischungsgetränke in die Plastikflaschen abgefüllt werden. Doch längst ist geplant, später auch Mineralwasser in PET zu verpacken. Als „Flasche der Zukunft“ bezeichnen die einen die Flasche aus Polyethylenterephtalat (PET), als „großangelegte Ökotäuscherei“ die anderen. Die einen, das sind die großen Brunnenbetriebe, allen voran Gerolsteiner mit einem Jahresumsatz von knapp 430 Millionen Mark. Die anderen, das sind der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) und eine Initiative mittelständischer Brunnenbetriebe. Sie fürchten einen gigantischen Verdrängungswettbewerb. Bestätigt sehen sie sich durch ein Gutachten von Andreas Golding, das vom BUND in Auftrag gegeben wurde. Die Investitionskosten von rund 15 Millionen Mark für Abfüllanlagen und gar 40 Millionen für die komplette Umstellung könnte sich kaum ein mittelständischer Brunnenbetrieb leisten.

Die Großen werben massiv für die Plastikflasche, die nur rund ein Zehntel soviel wiegt wie die Glasperlenflasche und so Transportkosten spare. BUND und mittelständische Brunnen hingegen sehen in der PET-Flasche viel zu viele Nachteile und propagieren die noch nicht völlig ausgereifte Leichtglasflasche. Bei PET sei das Problem der Acetaldehyd-Ausdünstung, trotz aller gegenteiligen Erklärungen, nicht gelöst. Außerdem fürchten sie, daß die PET-Mehrwegflasche nur eine Übergangslösung zum Einwegsystem sei. Klaus Wittmann

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