Die Bremer Kinotaz... ...alle Filme, alle Termine

Die Abenteuer von Huck Finn USA 1993, R: Laurence Mark, D: Eliah Wood, Jason Robards

Eine Neuverfilmung des Kinderbuchklassikers von den Disney Studios, und das alleine ist schon eine Garantie dafür, daß Mark Twains manchmal recht böser Humor schön kindgerecht glattgebügelt wurde. Atlantis

Alarmstufe Rot 2 USA 1995, R: Geoff Murphy, D: Steven Seagal, Eric Bogosian u.a.

Action-Veteran Steven Seagal hat sein Repertoire erweitert: Als Knochenbrecher waren bislang bevorzugt Arme und Beine seiner Gegner das Ziel – diesmal dreht er auch schon mal einen Hals um. Natürlich nur bei Terroristen, die selbst keine Achtung vor Menschenleben haben. (epd film) Ufa-Stern

Apollo 13 USA 1995, R: Ron Howard, D: Tom Hanks, Bill Paxton, Kevon Bacon

„Jim Lovells „Huston, wir haben ein Problem“ ist 50 Minuten nach dem Beginn des Films zu hören, und obwohl wir alle darauf gewartet habe, macht einen dieser Satz immer noch frösteln, genau wie die Geschichte der schicksalhaften Mission uns packen kann, obwohl wir alle wissen wie sie endet. Howard hält das Publikum in Spannung, indem er immer hin und her schneidet zwischen den drei eingezwängten Astronauten in ihrem kaputten Raumschiff, der Kommandozentrale in Huston, in der fieberhaft nach einer Lösung gesucht wird und den Häusern der gefährdeten Raumfahrer, deren Familien und Freunde ängstlich Wache halten. Was diese Geschehnisse so packende macht, ist das menschliche Element: die Art wie es den Menschen gelingt, sich zu kontrollieren, wie sie improviseieren, die Tatsachem das sie niemals aufgaben und die Art in der sie ganz uneigennützig zusammenarbeiteten. Ein Satz des Schriftstellers William Dean Howell erklärt den phänomenalen Erfolg des Films in den USA: Was das amerikanische Publikum will, ist eine Tragödie mit einem glücklichen Ende.“ (Observer) UFA-Palast, UT-Kinocenter

Before Sunrise USA 1994, R: Richard Linklater, D: Ethan Hawke, Julie Delphy

Ein amerikanischer Interrailer überredet im Zug eine Französin dazu, mit ihm in Wien auszusteigen, und dann verbringen sie zusammen eine Nacht in dieser Stadt. Mehr passiert nicht in diesem leisen und unspektakulären Film, aber Regisseur Linklater vermag so gut, Stimmungen zu schaffen, und die Gespräche absolut natürlich klingen zu lassen, daß wir bald ohne jede Distanz mit den beiden durch den Prater schlendern, die laue Nacht genießen, und das Paar vor unseren Augen immer schöner wird. (hip) Modernes

Bildnis einer Trinkerin Deutschland 1979, R: Ulrike Ottinger, D: Tabea Blumenschein, Magdalena Montezuma, Nina Hagen

„Mit der Trinkerin malt Ulrike Ottinger das Portrait einer vornehmen Alkoholikerin, die ihre Vergangenheit verlassen hat wie ein abbruchreifes Haus. Zwei Kinostunden lang beobachtet die Filmemacherin, wie sich ihre Titelheldin während einer „umfunktionierten“ Sightsseing-Tour quer durch die Stadt mit der Mauer zu Tode säuft. Mit von der Partie ist auch die Sängerin Nina Hagen, die in einer Kneipe umwerfend komisch Operettenmelodien persifliert.“ (Bodo Fründt) Kino 46

The Blues Brothers USA 1980, R: John Landis, D: John Belushi, Dan Akroyd, James Brown, Aretha Franklin

„The Blues Brothers is a monument to waste, noise and misplaced cool, but it does have its engagingly nutty moments. This film has one pace - breakneck - and doesn't allow the audience to breathe, rest, or care about anyone or anything. It's worth noting that its big budget exceeded the amount Chaplin, Keaton, Laurel & Hardy, Harry Langton and Ben Turpin used to make ALL their films.“ (James Monaco) Cinema, Casablanca (OL)

Braveheart USA 1995, R: Mel Gibson, D: Mel Gibson, Sophie Marceau

„Mel Gibsons brilliante Idee ist es, die epischen Qualitäten des Stoffen voll auszuspielen (tragische Romanze, übermenschlicher Heldenmut, verschwenderische Aufnahmen und Tausende von Statisten) und all dem einen schwungvollen, zeitgenößischen Kick zu geben. „Braveheart“ ist auch ein explosiver Actionfilm. (New York Times) UT-Kino und Ufa-Palast

Die Brücken am Fluss USA 1995, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Meryl Streep

„Lange hat es in Eastwoods Welt überhaupt nur Platz für Männer gegeben. Darum ist sein neuer Film, eine auf den ersten Blick ebenso unauffällige wie unaufwendige Romanze, in Wahrheit die größte Herausforderung, der er sich je in seiner Karriere gestellt hat. „Die Brücken am Fluß“ ist Eastwoods endgültiger Bruch mit dem Traum vom unverwundbaren Tough Guy. Und mehr als das: hier hat der Regisseur tatsächlich seinen ersten Frauenfilm gedreht. Ein altmodisches Kammerspiel, einen Film, der nicht mehr als eine einfache Geschichte von zwei Menschen erzählen will. Denn die Welt der Menschen, das hat Eastwood irgendwann begriffen, ist viel aufregender als die Welt der Mythen. Wahre Helden sterben alt.“ (Der Spiegel) UT-Kinocenter, Ufa-Palast

Casper USA 1995, R: Brad Silberling, D: Christina Ricci, Eric Idle

„Casper ist ein Mischmasch aus Live-Action und Animation, ein morphologisch extravagantes Märchen mit all den ausgefallenen Tricks, die in „Jurassic Park“ und „Roger Rabbit“ entwickelt wurden. Dennoch ist dieser synthetische Kinderfilm nicht ohne Charme: Er ist so schön kurzlebig wie eine Seifenblase, so süß und wunderbar wie eine riesige Portion Zuckerwatte.“ (epd-Film) UT-Kinocenter, Ufa-Stern

Cold Fever Island/USA 1995, R: Fridrik Thor Fridriksson, D: Masatoshi Nagase, Lili Taylor

Die schönsten Reisen sind oft die, bei denen alles schiefgeht. Zumindest im Kino sieht man solche strapaziösen Abenteuer immer wieder gerne und der isländische Regisseur Fridrikson macht es dem japanischen Touristen Atsuhsi Hirata besonders schwer, in Island das Grab seiner Eltern zu finden. Der Film pendelt zwischen witzig, bizarrem Roadmovie und mystischem Naturepos. Island sieht nirgends so poetisch wild aus wie in den Filmen von Fridiksson, und mit „Cold Fever“ hat er die hohen Erwartungen eingelöst, die er mit seinen beiden international bekannten Filmen „Children of Nature und „Movie Days“ geweckt hatte. (hip) Schauburg

Don Juan De Marco USA 1994, R: Jeremy Leven, D: Johnny Depp, Marlon Brando, Faye Dunaway

Ein junger Amerikaner mit spanischem Akzent und Kostüm wird von einem Psychiater behandelt: Er glaubt, der größte Liebhaber der Welt zu sein. Seine Phantasiewelt ist so poetisch und sinnlich, daß er den abgebrühten Seelenklempner und den Zuschauer schnell davon überzeugt, daß es sich in solch einem Wahn viel besser leben läßt als in der schnöden Realität.(hip) UT-Kino

Du Mich Auch Deutschland 1986, R: Helmut Berger, Dani Levi, D: Dani Levi, Anja Franke

Der Debütfilm von Dani Levi mit Anja Franke: schnell heruntergedreht, chaotisch, bunt und rotzfrech. Michael Strauwen war vielleicht ein wenig voreilig, wenn er den Film gleich als einen „neuen „Außer Atem“ der 80er Jahre“ lobte, aber als Stimmungsbild der jugendlichen Szene von Berlin ist der Film auch heute noch gut anzusehen. Kino 46

Der erste Ritter USA 1995, R: Jerry Zucker, D: Sean Connery, Richard Gere, Julia Ormond u.a.

Kaum hat „Rob Roy“ sein Pferdehalfter an die Wand gehängt, wiehert schon die nächste Legende über die Leinwand. Weise Worte über Treue, Ehr' und hehre Liebe, über Freiheit und Tyrannentum. Dazu allelei Gemetzel und Geschmachte – was will man mehr von einem Ritterfilm? (Bremer) UT-Kino und Ufa-Stern

Fellinis Amarcord Italien/Frankreich 1973, R: Frederico Fellini

„Kein Meisterwerk der Erzählstruktur, aber seine Reihe von fragmentarischen Episoden und Bildern, meist voller Freude aber manche auch melancholisch, machen dies zu einem der sinnlichsten autobiografischen Filme, die je gedreht wurden. Und es gibt auch eine dunkele Seite: der Film zeigt das genaue Portrait der kindgleichen Unterwerfung eines Volkes unter die faschistische Autorität.“ (Chris Tookey) Gondel

Feuer / Agni Indien/Frankreich 1989, R: Velu Viswanadhan

Einer von vier Filmen des indischen Künstlers, die ohne Sprache auskommen und die elemente beschreiben. Kino 46

Forget Paris USA 1995, R: Billy Crystal, D: Billy Crystal, Debra Winger

„Der Regisseur Billy Crystal hat eine muntere Achterbahnfahrt ohne allzu große Fallhöhe inszeniert. Trotz unterschiedlicher schauspielerischer Temperamente stimmt die Chemie zwischen Crystal und Winger, und sie werden von einem gut aufgelegten Darstellerensemble (Joe Mantegna, Julie Kaver) unterstützt.“ (tip) Ufa-Stern

Eine Frau für zwei Frankreich 1995, R: Josiane Balasko, D: Victoria Abril, Josiane Balasko

„Altbekannte Story mit Clou: er betrügt sie mit allem, was einen Rock trägt. Sie zahlt es ihm heim - und beginnt eine Affäre mit einer außergewöhnlichen Frau. (TV-Spielfilm) Atlantis, UT-Kinocenter

Free Willy USA 1993, R: Simon Wincer, D: Jason James Richter

Willy ist ein sechs Meter langer Orcawal, der von seinem kleinen Freund Jessie aus einem Vergnügungspark am Meerufer gerettet wird. Vor einigen Monaten gab es zu diesem Film eine letzte, böse Pointe: Der Star des Films, Wal Willy, wurde in der Realität natürlich nicht befreit und jetzt droht er gerade in einem Vergnügungspark am Meeresufer elendig zu verenden. (hip) UT-Kino

Free Willy 2 USA 1995, R: Dwight Little, D: Jason James Richter

„Während „Free Willy“ ein Überraschungshit des Jahres 93 war, verspricht die Fortsetzung nur ein Erfolg für Leute zu werden, die gerne im Kino schlafen. Dabei haben die Filmemacher extra eine Reihe von Moby-Muppets entwickelt, die Willies freilebende Familie darstellen sollen. Dennoch wirkt „Free Willy“ bläßlich, wie „Flippper“ mit Planktonausschlag.“ (Worldpremiere) City

French Kiss USA 1995, R: Lawrence Kasdan, D: Meg Ryan, Kevin Kline

„French Kiss“ ein guter, spannender und schöner Film. Kasdan stellt sowohl mit Meg Ryan wie mit Kevin Kline immer wieder Momente der Nähe, der genau ausbalancierten Intimität her, worin die genrehaft vorgezeichneten Umrisse der Figuren weit überstrahlt werden. So zeigt Kasdan die komödiantische Kunst der Verwandlung.“ (epd-Film) Ufa-Palast, UT-Kino

Das Glück UdSSR 1935, R: Alexander Medwedkin

„Ein Märchen vom armen, habsüchtigen Chmyr, von seiner Frau Anna und dem Pferd, vom satten Nachbarn Foka und auch vom Popen, der Nonne und anderen Vogelscheuchen“ nennt der Regisseur seinen Stummfilm „Das Glück“, den er „dem letzten Taugenichts der Kolchose“ widmete. Medwedkins Film, der gewiß in erster Linie als Lehrfilm gemeint ist, ist über seine politische und filmhistorische Bedeutung hinaus eine der gelungensten Komödie des sowjetischen Films, die bis auf den heutigen Tag lebendig geblieben ist. Denn Medwedkin setzt hier vor allem auf das Lachen, das er „eine der gefährlichsten Waffen im Kampf für den Fortschritt“ nannte.“ (Wolfgang Ruf) Kino 46

Haß Frankreich 1995, R: Mathieu Kassowitz, D: Vincent Cassell /Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Haß beginnt mit den Witz von dem Mann, der von einem Hochhaus fällt. Als er am 9. Stockwerk vorbeikommt, sagt er sich: „Bis jetzt ist alles gut gegangen. Schließlich ist es nur die Landung, die zählt.“ Vinz und seine Freunde Hub und Said leben in einem trostlosen Pariser Vorort. Die drei streifen durch „ihre“ cite, die sich nach einer verheerenden Schlacht mit der Polizei im Belagerungszustand befindet. Der in dokumentarischem Schwarzweiß gedreht erste Spielfilm von Mathieu Kassowitz erzählt ausgewogen und um Authentizität bemüht von dem aussichtslosen Versuch dreier junger Männer, in einer erbarmungslosen Welt ihre Würde zu behalten. Am Schluß erzählt Hub noch einmal den Witz vom Mann, der vom Hochhaus fällt, und wir begreifen, daß er damit das Lebensgefühl einer ganzen Generation beschrieben hat.“ (Otto Lose) City nur Preview

Jonas Mekas Auswahlprogramm IV USA 1921 - 1995

Eine persönliche Auswahl von avantgardistischen Kurzfilmen des 74jährigen Ahnherrn des New American Cinema und Leiters des von ihm gegründeten Anthology Film Archive in New York. Kino 46

Kind Hearts and Coronets (Adel verpflichtet) Großbritannien 1949, R: Robert Hamer, D: Alec Guiness /Originalfassung

„Eine entzückende Mordserie - wir bitten um Entschuldigung, aber diese Art , einen Menschen so darzustellen, wie er sich selbst ohne Zweifel niemals sieht, hat etwas Befreiendes. Junger Mann, aus adeligem Hause stammend, aber durch Mesalliance vorerst von der Erbfolge ausgeschlossen, strebt mit kühler Berechnung nach dem Herzogtitel. Sobald er wieder einen Rivalen beiseitegeräumt hat, streicht er in der Ahnentafel dessen Namen durch. Die Vorgänger dieses Films „Arsen und Spitzenhäuptchen“ und „Das Scheusal“ schlagen selbstverständlich durch, aber die typisch englische Atmosphäre ermöglicht an Wahnsinn grenzende Verzerrungen, ohne äußerlich zu karikieren.“ (Münchener Abendzeitung) Kino 46

Land and Freedom Großbritannien 1995, R: Ken loach, D: Jan Hart, Rosana Pastor

Ideologien sind alles, zeigt „Land and Freedom“, und der Kampf der Republikaner, Anarcho-Syndikalisten, Internationalen Brigaden und sonstigen Milizen gegen den gemeinsamen Feind, die Franco-Faschisten, ging nicht zuletzt wegen interner ideologischer Grabenkämpfe verloren. Bei Loach sind die Guten und die Bösen immer gut zu trennen, was „Land and Freedom“ stellenweise den Charakter einer Auftragsarbeit für die spanischen Gewerkschaften verleiht. (am) Cinema

Le Tombeau d'Alexandre - Der letzte Bolschewik Frankreich 1993, R: Chris Marker

„Alexander ist der eingedeutschte Vormane des einzigen 1900 geborenen russischen Filmschaffenden Aleksandr Ivanovitch Medvedkin. In sechs posthumen „Briefen“ zeichnet Marker den Lebensweg des „letzten bolschewikischen Filmschaffenden“ nach. Diese Briefe sind natürlich autovisuell, in der Sprache der Filmmontage geschrieben, beziehen sie ihren Gehalt aus einem unvergleichlichen Reichtum: Ausschnitten aus Filmen von Medvedkin und seinen Genoßen, Aussagen von Weggefährten, Nachrichtenstreifen usw. Mit Markers erhellendem Kommentar entfaltet sich von Russland zur UdSSR, von der UdSSR bis heute das Drama eines reinen Kommunisten im Land der Kommunisten, die so tun, als wären sie Kommunisten.“ (Katalog der Filmfestspiele von Locarno) Kino 46, Institut Francais

Die letzte Kriegerin Neuseeland 1994, R: Lee Tamahori, D: Rena Owen

„In einem runtergekommenen Haus lebt Beth mit ihren fünf Kindern und Papa Jake. Graue Straßen, Dreck, Frust, Arbeitslosigkeit - an der Periphirie der neuseeländischen Gesellschaft fristen die Maoris ihre Existenz als Underdogs. In der Heimat sorgte der neuseeländische Film und die gleichnamige Romanvorlage für heftige Diskussionen, zeigt er doch wie Kultur, Traditon und Riten der Maoris fortwirken und zum Halt werden können.“ (tip) Schauburg

Ludwig Van Deutschland 1969, R: Mauricio Kagel, D: Joseph Beuys, Werner Höfer

„Der Komponist Kagel begegnet seinem berühmten Vorgänger auf seine ganz eigene Weise: witzig, frech und respektlos.“ (Kommunalkino Bremen) Kino 46

Ludwig van B. USA 1994, Bernhard Rose, D: Gary Oldman, Isabella Rosselini

„Gerade als man dachte, die Leben der großen Komponisten wären jetzt endgültig aus den Kinosälen verbannt, kommt prompt Bernhard Roses leidenschaftliches Beethoven-Portrait um zu beweisen, daß immernoch Zelluloid-Leben in alter Musik ist. Oldmann bietet statt eines ernstzunehmenden Einblick in eine bedrückte Seele lieber eine Perücke, eine finstere Miene und einen Wutanfall“ (Time Out) City

Luna 13 Deutschland 1995, R: Harry Flöter, D: Andreas Kunze, Christoph Kreutzer

Dieser 45 Minuten lange billigst produzierte Science-Fiction-Film beweist, daß die Amis nie den Mond erreicht haben. Mit perfektem Timming kommt die deutsche Antwort auf „Apollo 13“ jetzt ins Kino. Cinema

Michel in der Suppenschüssel Schweden 1971, R: Ole Hellbom, D: Jan Ohlson

Leicht inszenierter und lustiger Film über die Streiche des kleinen Michel. Der Regisseur der ersten Pippi Langstrumpf-Filme durfte dannach auch mal einen Film über einen frechen Jungen drehen. Das Buch stammt natürlich von Astrid Lindgren. Kino 46, Ufa-Palast

Nacht und Nebel über Japan Japan 1960, R: Nagisha Oshima

„Oshimas Obsession ist die Geschichte Japans. In „Nacht und Nebel über Japan“ verwandelt sich die Hochzeitszeremonie zwischen einem Journalisten und einer Studentin in ein Tribunal, in die bohrende Auseinandersetzung einer Gruppe von Japanern über die Entwicklung der Linken. Die Harmonie der Hochzeitsfeier zerbricht an der Spannung, an den ideologischen Konflikten und an dem emotionalen Zündstoff, der sich zwischen den Festgästen angesammelt hat..“ (Der Tagesspiegel) Kino 46

Nell USA 1994, R: Michael Apted, D: Jodie Foster, Liam Neeson

„Nichts begeistert Schauspieler mehr als eine Rolle, die den Oscar-Juroren die Tränen in die Augen treibt. Und Jodie Fosters Part des Naturkindes, das in einer einsam gelegenen Holzhütte in den Wäldern North Carolinas aufwächst, ist genau das, was Academy -Mitglieder schätzen: wie schon Dustin Hoffman in „Rain Man“ oder Holly Hunter in „Das Piano“ ist auch die sensible Naturnymphe in ihrer Artikulation behindert, was der Hauptdarstellerin die Möglichkeit verschafft, sich mit expressiver Gestik und anrühremdem Mienenspiel zu verständigen.“ (TV -Spielfilm) Gondel

Das Netz USA 1995, R: Irvin Winkler, D: Sandra Bullock, Jeremy Northam

„Wie kann man beweisen, daß man existiert, wenn die Computer das Gegenteil behaupten ? Diese paranoide Fantasie ist so stark, daß sie „Das Netz“ zu einem erfreulich beängstigenden Thriller macht, obwohl Irvin Winkler zu der „nichts kann zu offensichtlich sein“-Schule der Filmregisseure zählt.“ (New York Times) Ufa-Palast, UT-Kinocenter

Nur über meine Leiche Deutschland 1995, R: Rainer Matsutani, D: Katja Riemann,Udo Kier

„Regisseur Matsutani zieht sämtliche Register in seiner Fantasy-Komödie. Dazu kommen ein rabenschwarzer Grundton, gehässige Dialoge, pointensicheres Timing und eine hervorragende Schauspielerriege. Eine erfrischend andere Komödie im deutschen Beziehungskomödien-Einerlei.“ (tip) Ufa-Stern

Oliver Twist Großbritannien 1948, R: David Lean, D: John Howard Davies, Alec Guiness / Originalfassung

„Der englische Regisseur David Lean bezeichnete Charles Dickens als einen „perfekten Drehbuchautor“ und schuf außerordentlich erfolgreiche Versionen von „Great Expectations“ und „Oliver Twist“. Sein Film verweist unmittelbar auf die literarische Vorlage, die Geschichte wird in schwarz-weiß-Kontrasten erzählt, die sich zu stimmungsvollen Bildern aus dem England des 19. Jahrhunderts verdichten. Das Elend der Armen, die Klassengegensätze und die Gnadenlosigkeit der Kriminellen bilden die gespenstische Atmosphäre für ein Kinderschicksal aus dieser Zeit.“ (Katalog der Programmkinos) Kino 46

Plan 9 From Outer Space USA 1956, R: Ed Wood, D: Tor Johnson, Vampira, Bela Lugosi

Was ist denn nun so faszinierend am schlechtesten Film aller Zeiten ? In allen relevanten Umfragen hält Woods Science-Fiction-Film über außerirdische Grabräuber diese Spitzenposition. In „Plan 9 From Outer Space“ sind soviele lächerliche Stümpereien, logische Ungereimtheiten und künstlerische Offenbarungseide versammelt, daß man wie ungläubig davor sitzt. Alles, aber wirklich alles an diesem Film ist so erbärmlich schlecht, daß man gebannt auf die Leinwand starrt wie sonst nur bei Meisterwerken. Daß es solch einen Film überhaupt geben kann ist fantastischer als alle Special Effects Hollywoods zusammengenommen. (hip) Schauburg

Sans Soleil Frankreich 1982, R: Chris Marker /Originalfassung mit Untertiteln

„Ein ganzes Buch wäre nötig um die einzelnen Stränge von Markers Film zu entwirren. Er schneidet meisterlich und seine Bilder und Sequenzen rauschen mit viel Schwung vorüber, oft in spielerischen Verbindungen: tanzende japanische Mädchen, Rituale für die Errettung der Seelen von zerbrochenen Puppen und später auch zerbrochenen Dingen; auf Gebete für verstorbene Tiere in einem Zoo in Tokio folgen Bilder von einer Giraffe, die in Afrika sehr stümperhaft erschoßen wird. In einer spektakulären Sequenz schneidet Marker Aufnahmen von einem japanischen Eisenbahnzug, einen Zeichentrickfilm von einer Bahnfahrt und verfremdete Videobilder aus Samurai-, Horror- und Sexfilmen zusammen. Aber die Bilder zeigen nie alles. Marker bietet keine einfachen Antworten; er will mit dem Film nicht nur belegen, daß Bilder trügerisch sein können.“ (Henry Sheedan) Kino 46, Institut Francais

Die Schelme von Schelm Frankreich/Deutschland/Ungarn 1995, R: Albert Hanan Kaminski

„In dieser ersten Zeichentrickverfilmung der Schelm-Geschichten von Isaac B. Singer dreht sich alles um die vorbehaltlos naiven Dorfbewohner des imaginären Ortes Schelm. Der zugereiste Waisenjunge Aaron rettet mit Hilfe seiner Ziege und einem freundlichen kleinen Hausgeist die Stadt vor dem Fluch eines bösen Zaubereres. Musikalische Einlagen untermalen diesen ungewöhnliche Einblick in das Leben im jüdischen Stetl. Ein Film voller Weisheit und Humor.“ (tip) Schauburg

Schlafes Bruder Deutschland 1995, R: Joseph Vilsmaier, D: Andre Eisermann, Ben Becker

„Der Debütroman des literarischen Außenseiters Robert Schneider kommt in der Verfilmung von Joseph Vilsmaier als barockes Bilderpanorama daher. Die raue Berglandschaft als grandiose Kulisse, die sakrale Musikuntermalung sowie die sorgfältig besetzte Dorfbevölkerung aus tumben Bauern, alten Vetteln und durch Inzest degeneriertem Nachwuchs schaffen eine düstere Athmosphäre. „Schlafes Bruder“ hat das Zeug, der „Heimat“-Film der 90er Jahre zu werden.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, UFA-Stern und Casablanca (OL)

Smoke USA 1994, R: Wayne Wang, D: William Hurt, Harvey Keitel

„Harvey Keitel ist Auggie Wren: ein ruhender Pol, fast ein Philosoph, ein Weiser, in jedem Fall ein Geschichtererzähler, bei dem sich der Schriftsteller Paul Benjamin (William Hurt) nicht nur seine Zigarillos, sondern auch Stoff für seine Stories beschafft. In Brooklyn, Ecke Third Street und Seventh Avenue, haben Wayne Wang und Drehbuchautor Paul Auster ihm in „Smoke“ einen Zigarrenladen eingerichtet, ein „Heim“ geschaffen.“ (epd-film) Filmstudio, Casblanca und Gondel

Star Trek - Treffen der Generationen USA 1994, R: David Carson, D: William Shatner, Patrick Stewart, Malcolm McDowell

„An Selbstironie wird nicht gespart: Scotty und Kirk zeigen selbstbewußt Bierbauch. Derweil die „Next Generation“-Besatzung mangels Sicherheitsgurten wieder kräftig von den Sesseln geschüttelt wird. Beim großen Showdown gibt's bewußt nostalgisch alte Pappkulissen samt träger Zweikampf-Dramaturgie.“ (Bremer) Modernes

Stumme Zeugin Deutschland/Rußland 1995, R: Anthony Weller, D: Marina Sudina, Oleg Jankowskij, Alec Guiness

Die junge Frau ist nicht nur in einer fremden Stadt sondern auch stumm. Doch diese Protagonistin ist alles andere als hilflos. Tatsächlich schauen die Männer neben ihr recht dumm oder fies aus der Wäsche. Durch ihre gewitzten und couragierten Verteidigungsstrategien bekommt der Film eine fast feministische Grundstimmung und die Russin Marina Sudina spielt sie so pfiffig und vital, daß der Vergleich mit Sandra Bullock in „Speed“ nicht zu hoch gegriffen ist. (hip) Atelier, Ufa-Stern

Tatis Schützenfest Frankreich 1947, R: Jaques Tati, D: Jaques Tati

Tati dreht seinen ersten langen Spielfilm mit zwei Kameras: die eine belichtete den Film in einem obskuren Farbverfahren namens Thomson-color und erst im letzten Jahr gelang es, diese Filmrollen auch zu entwickeln. Nun kämpft Tati als rasender Briefträger eines idylischen Dorfes mit den Windmühlen der „Rapidete“ nicht mehr in Schwarzweiß sondern in Rotgrün. Aber auch wenn man von den Farben eher enttäuscht ist, gibt die Neuaufführung die willkommene Gelegenheit, eine der gelungensten Filmkomödien aller Zeiten wieder auf einer Leinwand zu sehen. Spätestens wenn Tati zum ersten Mal mit seinem Fahrrad in die Kneipe brettert, hat man vor lauter Lachen keine Zeit mehr, auf die grünen Häuser und roten Kühe zu achten. (hip) Schauburg

Transatlantis Deutschland 1994, R: Christian Wagner, D: Daniel Olbrychski, Birgit Aurell

Daniel Olbrychski verkörpert den Kernphysiker Neuffer, der nach längerem ruhmreichen Auslandsaufenthalt auf die fixe Idee kommt, Atlantis liege im tibetanischen Gebirge. Das will er in absehbarer Zeit erforschen, aber erstmal flaniert er zum Training durch die Alpen, guckt sich ein paar Felsen an und murmelt im Wechsel „Gestein, Gequältes Gestein“ und „Spuren, überall Spuren“.(A.N.)Cinema

Trek-NightVoyager 1-8 (OF)

Sternzeit 48315.6 – die U.S.S. Voyager wird bei der Verfolgung eines Rebellenraumschiffs an das andere Ende unserer Galaxis geschleudert. Da der Rückflug zur Erde über 70 Jahre dauern würde, ist das Hauptziel der 140-köpfigen Besatzung, einen Weg zu finden, der sie schneller nach Hause bringt ...Modernes

Vernetzt - Johnny Mnemonic USA 1995, R: Robert Longo, D: Keanu Reeves, Udo Kier, Ice-T, Dolph Lundgren

„Obwohl der Chip in seinem Kopf riesige Datenmengen zu speichern vermag, ist Johnny ein Mann ohne Gedächtnis. Denn seine eigenen Erinnerungen wurden gelöscht, was annähernd erklärt, warum dieser Science-Fiction-Thriller mit Keanu Reeves so hohl ist.“ (TV-Spielfilm) City, UFA-Stern

Vor dem Regen Mazedonien/Großbritannien/Frankreich 1994, R: Milcho Manchevski, D: Rade Serbegzija

„Vom Haß, der vom Balkan in die europäischen Metropolen wandert und zurück, von der Unmöglichkeit unschuldig Stellung zu beziehen, erzählt Manchewskis filmisches Tryptychon. Ein mazedonischer Mönch und ein albanisches Mädchen, eine Londoner Fotoredakteurin und ein kriegsmüder Kriegsfotograf sind die Protagonisten einer gleichermaßen archaischen und modernen Geschichte.“ (tip) Schauburg, Apollo (WHV)

Wasser Indien/Frankreich 1985, R: Velu Viswanadhan

Einer von vier Filme des indischen Künstlers, die ohne Sprache auskommen und die Elemente beschreiben. Bürgerhaus Vegesack

Waterworld USA 1995, R: Kevin Reynolds, D: Kevin Costner

„Smoker!“ – das ist hier stets ein Ausruf des Entsetzens, wenn Hoppers Bande die friedlichen Nichtraucherzonen der Wasserwelt überfällt. Wer die US-amerikanische Debatte übers Rauchen in der Öffentlichkeit verfolgt hat, der ahnt die tiefschürfenden Hintergründe, die sich hinter Hoppers Qualmerei verbergen.(tw)Europa, Ufa-Palast, Muwi-Filmkunst (OL), Lindenhoflichtspiele (Wildeshausen)

Während du schliefst ... USA 1995, R: Jon Turteltaub, D: Sandra Bullock, Peter Gallagher

„Wer soll eigentlich ernsthaft glauben, daß zunächst nur ein einziger Mann in ganz Chicago an Sandra Bullock Gefallen findet. Sandra Bullock ist eine ideale Besetzung. Sie ist keine Fee, sondern handfest, leicht verwirrt und stark verstrubbelt.“ (Der Spiegel) City, Apollo (WHV)

Der Werder Film Bremen 1995, R: Rolf Wolle

Erster Teil einer Dokumentation über den SV Werder Bremen. Zeitzeugen und Sportveteranen erzählen „die Geschichte in Geschichten“. Neben vielen anderen Fußballern kommen Max Lorenz, Pico Schütz, Willi Schröder, Dragan Ilic und Uwe Seeler zu Wort. Handballerinnen erzählen von gebrochenen Schlüsselbeinen. Die Chronik beginntmit der Vereinsgründung 1899 und endet mit dem Start der Bundesliga 1963. Schauburg