„Ich lasse mir kein schlechtes Dope andrehen“

■ betr.: „Gegen das Jucken hilft nur ein Joint“, taz vom 27. 9. 95

Ich bin jener Alexander, 29 Jahre, krebskrank. [...] Ich möchte mir ersparen, die „Zitate“ im einzelnen zu widerlegen, doch frage ich mich wirklich, wie Torsten Preuß dazu kommt, mir „höchstens noch drei Jahre“ einzuräumen oder wie er sich zu der Behauptung versteigen kann, „das schlechteste Dope sei noch Gold wert gegen all die Blocker aus dem Labor“. Ich kann das jedenfalls nicht beurteilen – ich lasse mir kein schlechtes Dope andrehen. [...]

So weiß zum Beispiel jede/r Arzt/Ärztin, jede/r KrankenpflegerIn, daß der Schulmedizin äußerst potente Mittel gegen Schmerzen und Übelkeit zur Verfügung stehen (die allerdings zum Teil erhebliche Nebenwirkungen haben). Vor diesem Hintergrund jedoch ist die in der Überschrift aufgestellte Behauptung „Schmerzen und Übelkeit hielten Mathias und ich nur mit Marihuana aus“ schlichtweg absurd; ganz abgesehen von der Tatsache, daß ich gar keine Schmerzen habe, noch jemals welche im Zusammenhang mit der Krebserkrankung hatte – was dem Verfasser übrigens bestens bekannt ist. [...]

Noch eins: Wenn mir irgend jemand verraten könnte, wo es „nicht nur in Berlin Apotheken gibt, die aus Marihuana eine Urtinktur herstellen und an Aids- und Krebskranke weitergeben“, dann wäre mir schon sehr geholfen. Name ist der Red. bekannt

Cannabis indica ist als homöopathisches Arzneimittel in jeder Apotheke beziehbar, ob als Urtinktur ist fraglich. d. Korr.