Prima Plan

■ Club-Experimente mit„Ja König Ja“

Es war einmal ein Puppen-König in der beliebten Fernsehserie „Die Sesamstraße“, der wollte ein Fest ausrichten. Mit jeder seiner Entscheidungen waren die Puppen-Untertanen völlig zufrieden und antworteten stets nur „Ja, König, ja!“ oder „Prima Plan!“. Das fanden Ebba Durstewitz und Jakobus Siebels süß und meinten, es wäre ein prima Plan, gemeinsam Musik zu machen. So gründeten sie im September letzten Jahres das Duo „Ja König Ja“. „Ja König Ja“ kommen aus Hamburg, wo man stets bemüht ist, ungewöhnliche Popmusik zu machen. Die beiden sind allerdings noch eine Spur ungewöhnlicher als ihre kopf- und gitarrenlastigen Diskurs-Pop-Kollegen von der Alster. Hier wird nicht gepunkt oder geschrammelt und lyrisch die eigene Unvollkommenheit angeprangert. Der kammermusikartige Sound wird dominiert von Frau Durstewitz, und die hat faustdicke Klassikerfahrung hinter den Ohren. Sie spielt Cello, Klavier, Glockenspiel und Melodica, wozu Jakobus Siebels singt und Gitarre spielt. Das ehemalige Mitglied der weitaus aggressiveren und technischeren Band „Das neue Brot“ singt augenzwinkernde Lieder über die Liebe, manchmal auch Lieder über Lieder, und am charmantesten ist er immer, wenn er nur pfeift oder Dumdidum-artiges trällert. Das soll nicht heißen, daß seine Texte nicht gefallen wollen. Immer wieder bleibt man an kleinen, geradezu beiläufigen genialen Zeilen hängen, wie der über die Städte, die mehr Einwohner als Menschen haben. Produzent und Gastmusiker (Triangel und Schüttelei) ist der Hamburger Musikjournalist Detlef Diedrichsen, der kleine Bruder von Diedrich.

„Ja König Ja“ treten am Sonntag als erster Live-Act innerhalb des „e-clubs“ in der Tower-Bar auf. Wo das „e“ sonst für „easy listening“ steht, steht es diesmal für „experimentieren“. Gelingt das Experiment, werden künftig weitere Bands in diesem Rahmen auftreten.

A. N.

Am Sonntag um 21 Uhr in der Tower-Bar