Pflugradt bricht sein Schweigen

■ CDU-Fraktionsvize: Sexuelle Handlungen ja – Straftat nein

Nach monatelangem Schweigen hat Helmut Pflugradt durch seinen neuen Anwalt eine Presseerklärung abgegeben. Er räumt jetzt ein, daß es zwischen ihm und André W. tatsächlich zu sexuellen Handlungen gekommen ist. Dies sei allerdings „freiwillig“ geschehen. Wie berichtet, wird gegen den Bürgerschaftsabgeordneten und stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzenden wegen sexueller Nötigung ermittelt. Er steht unter Verdacht, am 29. November des vergangenen Jahres den 22jährigen André W. in seinem Haus vergewaltigt zu haben.

Es habe „weder eine sexuelle Nötigung noch andere Gewaltanwendungen gegeben“, betonte Pflugradts Anwalt, der Wert darauf legt, namentlich nicht genannt zu werden. Gestern habe sein Mandant im Dabeisein der ermittelnden Staatsanwältin vor dem Vor-Ermittlungsrichter ausgesagt, heißt es weiter in der Presseerklärung. Pflugradt sei mit „dem Anzeigenden allein im Haus“ gewesen. Weitere Personen seien nicht dort gewesen. Die „widersprüchlichen Angaben des Anzeigenden“ seien auch der Grund für Pflugradt gewesen, sich bisher nicht zu äußern. Er habe zu „den falschen Vorwürfen“ geschwiegen, weil André W. seiner Meinung nach bisher versucht habe, seine Aussagen anzupassen.

kes