Von nichts gewußt

■ Flughafen: Kühbacher widerspricht

Brandenburgs Ex-Finanzminister Klaus-Dieter Kühbacher (SPD) hat erneut jegliche Mitschuld an den dubiosen Grundstückskäufen im Umfeld des Flughafens Schönefeld bestritten. Nach einer viereinhalbstündigen Marathonvernehmung verzichtete der Potsdamer Flughafen-Untersuchungsausschuß gestern darauf, den heutigen Präsidenten der Landeszentralbank Berlin/Brandenburg zu vereidigen. Die Sitzung war mehrfach unterbrochen worden.

Kühbacher sagte, er könne sich lediglich an einen Beschluß vom November 1991 erinnern, 30 Hektar Land für rund 60 Millionen Mark zu erwerben. Er widersprach heftig Aussagen des ehemaligen Geschäftsführers der Berlin-Brandenburg Flughafenholding (BBF), Knut Henne, er habe ihn über eine Vollmacht unterrichtet, daß die Landesentwicklungsgesellschaft LEG Land im unbegrenzten Umfang kaufen könne. Wenn es eine solche Vollmacht gegeben hätte, würde sie schriftlich vorliegen, behauptete Kühbacher.

Die Angabe Hennes, mit ihm am 10. oder 11. Dezember 1991 darüber gesprochen zu haben, könne auf keinen Fall zutreffen, betonte Kühbacher.

Der Untersuchungsausschuß soll die Verantwortlichkeit für den Kauf von 118 Hektar Land zum überteuerten Preis von rund 400 Millionen Mark in den Jahren 1991 und 1992 aufklären. Kühbacher saß für Brandenburg im Aufsichtsrat der BBF. dpa