In Notwehr erstochen

Ein 25jähriger vietnamesischer Seemann ist überraschend vom Vorwurf des Totschlags freigesprochen worden. Die Strafkammer folgte damit Anträgen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung. Danach hatte der Angeklagte bei einem Streit mit zwei Landsleuten in Notwehr zum Messer gegriffen und sich verteidigt. Dabei war ein Mann getötet worden. Nach einer Hochzeitsfeier hatte sich der Angeklagte am 17. Oktober 1994 in einem illegalen Lokal eines Ausländerwohnheims in Hohenschönhausen ungebeten an den Tisch der späteren Opfer gesetzt. Auf Beleidigungen der 25 und 27 Jahre alten Landsleute reagierte er mit unterwürfigen Entschuldigungen. Später wurde der Angeklagte bei einer Rangelei auf den Flur gedrängt, wo die als gewalttätig bekannten Landsleute ihn zu verprügeln begannen. Daraufhin zückte der Seemann ein Messer, das er dem 27jährigen in den Rücken rammte. Der 25jährige Angreifer wurde lebensgefährlich verletzt. Für die Auslieferungshaft wurde ihm eine Entschädigung zugesprochen.ADN