■ Mit Israels Interessen auf du und du: Ein Bündel voll Ideen
Jerusalem (taz) – Israel geht es bei der Sonntag beginnenden Nahostkonferenz in Amman darum, den von Außenminister Schimon Peres entwickelten Plan „eines neuen Nahen Ostens“ voranzutreiben. Nach der Unterzeichnung eines jordanisch-israelischen Landwirtschaftsabkommens erklärte der israelische Landwirtschaftsminister Tsur am Donnerstag, daß Israel vor allem am Export seiner Produkte via Jordanien in die arabische Welt interessiert ist.
Die israelische Delegation legt der zusammen mit König Hussein gründlich vorbereiteten Konferenz sieben größere Projekte zur gemeinsamen Realisierung durch Israel, Jordanien, Ägypten und die palästinensische Selbstverwaltungsbehörde vor. Dazu gehört unter anderem die Zusammenlegung der Elektrizitätsnetze der vier Länder. Der Bau neuer Brücken über den Jordan, wofür Japan bereits Finanzhilfe versprochen hat, ist ebenso anvisiert wie eine ertragsreiche Tourismusindustrie am Toten Meer. Ein großes internationales Transport- und Tourismuszentrum mit Kasinos und einer Freihandelszone am Nordende des Golfs von Akaba-Elat-Taba steht ebenfalls auf der Liste der Vorschläge.
Während Syrien und Libanon die Konferenz boykottieren und Israel beschuldigen, die regionale Wirtschaft durch seine einflußreichen Verbindungen und hochentwickelten Technologien beherrschen zu wollen, hat PLO-Chef Jassir Arafat bekanntgegeben, daß er selbst beabsichtigt, seine palästinensische Delegation nach Amman zu führen. Nach Ansicht eines palästinensischen Sprechers wird die Amman-Konferenz ein „großes israelisches Festival“. Amos Wollin
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