Abschied auf Raten

■ Statt Politik macht Ex-Senatorin Traute Müller heute Unternehmensberatung

Der Schritt fällt ihr „nicht leicht“. Doch um sich ganz auf ihre „neue Aufgabe zu konzentrieren“, wird Hamburgs Ex-Stadtentwicklungssenatorin Traute Müller „noch im November“ ihren Abschied von der politischen Bühne geben. Nachdem die Eimsbüttlerin im November 1993 bereits ihren Platz im Senat räumte, weil ihr Lebensgefährte Kurt Wand als Stasi-Spitzel enttarnt worden war, will Müller jetzt auch ihr Bürgerschaftsmandat niederlegen. „Ohne Emotionen“ verrät sie, gehe dieser Abschied nicht ab.

„Ich habe unterschätzt, wie stark Politik auf Stabilität setzt“, blickt die Politikerin, die „vor allem Entwicklungen interessieren“ heute auf ihre oft vergeblichen Versuche zurück, Bewegung in die Hamburger Politik zu bringen. Nur „aus der Distanz“ will sie sich weiter „in die Hamburger Politik einmischen“.

Ihr Aktivitätsschwerpunkt wird in Zukunft jedoch in der Wirtschaft liegen: Seit Ende August ist Traute Müller geschäftsführende Gesellschafterin der „Gesellschaft für Personal und Organisation mbH“ in Niendorf: einer Unternehmensberatungsfirma, deren Arbeitsgebiet die „Personal- und Organisationsentwicklung“ von Firmen ist. Von hier aus will die Anhängerin der „runden Tische“ Prozeße „der Konsensbildung“ in Betrieben organisieren und „Beteiligte zu Betroffenen“ machen. Ob ihr in der Wirtschaft dabei wohl mehr Unterstützung zuteil wird, als bei ihrem Senats-Gastspiel? mac