Trauerkundgebung für Rabin

■ 150 Menschen bei Versammlung am Brandenburger Tor

Rund hundertfünfzig Menschen versammelten sich gestern nachmittag spontan zu einer Trauerkundgebung für den ermordeten israelischen Ministerpräsidenten Jitzhak Rabin vor dem Brandenburger Tor. Die Teilnehmer schwenkten israelische und Berliner Fahnen und trugen Kerzen mit sich.Eine neunzehnjährige Auszubildende meinte, „wenn es die Todesstrafe in Israel gäbe, dann hätte der Attentäter sie verdient“. Andere Teilnehmer reagierten besonnener. Der 26jährige Eduard Kunz nannte das Attentat völlig sinnlos. Er hoffe, daß nun auch die bisherigen Gegner des Friedensprozesses zur Besinnung kämen. Dem Tod von Rabin könne durch Friedenskundgebungen, wie sie jetzt überall stattfänden, ein nachträglicher Sinn gegeben werden. Ein anderer Teilnehmer, der 45jährige Hilel Goldmann, meinte, das Attentat werde den Friedensprozeß nicht zurückwerfen. Nicht Rabin, sondern Außenminister Peres habe die Verhandlungen mit der PLO vorangetrieben. sev