Viktoria-Apotheke bleibt

■ Apothekenkollektiv gewinnt Prozeß

Die „Apotheke am Viktoriapark“ in Kreuzberg kann in ihren Räumen bleiben. Im Rechtsstreit des Apothekerinnen-Kollektivs gegen die Aboma-Hausverwaltung hat jetzt das Verwaltungsgericht zugunsten der Apothekerinnen entschieden.

Seit 1980 wird die über hundert Jahre alte Apotheke in der Großbeerenstraße kollektiv geführt, mittlerweile teilen sich sechs Frauen die Arbeit. Die Aboma- Immobilien-Vermittlungs- und Verwaltungsgesellschaft will die Wohnungen verkaufen oder durch Neuvermietungen höhere Mieten erzielen. Im Mai 1993 behauptete die Aboma, im Mietvertrag des Kollektivs sei keine Nutzung über die Kellerräume vereinbart. Die Apothkerinnen sollten entweder ihre Lager im Keller räumen oder Tausende von Mark nachzahlen. Außerdem weigerte sich die Aboma, Haustürnachschlüssel an das Kollektiv auszugeben. Damit stellte sich für die Apothekerinnen die Existenzfrage: Ohne Keller würden sie die Zulassung bei der Apothekerkammer verlieren, weil sie nicht genügend Geschäftsfläche nachweisen könnten. Das Gericht hat jetzt in beiden Punkten für das Kollektiv entschieden. Die Kräuter und Medikamente lagern zu Recht im Keller, und die Apothekerinnen haben einen Anspruch auf weitere Schlüssel. Elke Gundel