Unterm Strich

Bundespräsident Roman Herzog hat am Montag dazu aufgerufen, den Denkmalschutz angesichts leerer Kassen nicht zur Verfügungsmasse für „Streichlisten“ werden zu lassen. Das ist ja ganz schön, auch wenn man sich natürlich sofort besorgt fragt, was überhaupt und statt dessen „Verfügungsmasse für Streichlisten“ sein könnte. Herzogs Rede wurde bei einem Festakt zum zehnjährigen Bestehen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in der Lübecker Petrikirche verlesen, weil er wegen seiner Teilnahme an den Trauerfeierlichkeiten für den ermordeten israelischen Ministerpräsideten Jitzhak Rabin kurzfristig hatte absagen müssen. Die Einheit Deutschlands habe nicht nur zu einem Nachholbedarf an denkmalpflegerischen Maßnahmen geführt, sondern bundesweit die Anerkennung des Denkmalschutzes als einer besonders wichtigen Aufgabe der Gemeinschaft erreicht. Insbesondere warnte Herzog vor einer Verödung historisch gewachsener Innenstädte und plädierte für eine typisch städtische Mischung aus Kleingewerbe, Kultur, Verwaltung und Wohnen. Dort, wo diese Strukturen bereits zerstört seien – also in ca. 84,29 Prozent aller westdeutschen Klein- und Großstädte, wir sagen nur: Fußgängerzone – müsse man alles daran setzen, sie wiederherzustellen. Das ist, man muß es sagen, eine wirklich gute Idee, und jetzt geht's ihnen an den Kragen, all diesen Straßenmöblierern, Monsterlampen- und Waschbetonbaumbottich-Herstellern.

„Die Pille. Von der Lust und von der Liebe“ heißt die neue Sonderausstellung, die ab dem 1. Juni 1996 im Deutschen Hygienemuseum in Dresden zu sehen sein wird. Für die Abteilung „Verzwickte Geschichte – Das Geschlechterverhältnis und die Pille“ (kennen wir, können wir mehrere Lieder von singen, mehrstimmig und im Kanon) werden noch Objekte gesucht: persönliche Erinnerungsstücke, Andenken, Triviales etc. Also zum Beispiel Liebesbriefe, Aufbewahrungsdöschen, Fotos, Tagebücher und und und. Wird natürlich alles höchst datenschutzechtlich behandelt. Weitere Informationen unter Telefon 0351-4846361.

Nix nur Hochkultur: Ab 29. November werden an den Uckermärkischen Bühnen Schwedt die Ergebnisse des 28. Internationalen Kinderzeichenwettbewerbs des Landes Brandenburg gezeigt. Der prächtige und detailreiche kleine König auf der Einladungskarte verspricht das Hübscheste.