Gegen die volle Dröhnung

■ Grüne in Schleswig-Holstein kritisieren Bürgermeister-Pamphlet zur Fluglärmreduzierung: Luftverkehr beschränken

Den Schleswig-Holsteiner Grünen ging die Fluglärm-Erklärung des Bürgermeister-Terzetts zu weit – und doch nicht weit genug. Dabei hatten sich die Häuptlinge von Norderstedt, Quickborn und Hasloh mächtig ins Zeug gelegt, um eine gemeinsame Initiative gegen die volle Dröhnung auf die Beine zu bringen, die ihre WählerInnen um die Ruhe bringt.

Gemeinsam plädierten sie für eine Reduzierung der Starts und Landungen auf dem Fuhlsbüttler Flughafen vor allem während der „Tagesrandzeiten“ und die Heraufsetzung der Mindesthöhe, ab der die Düsenflieger die festgelegten Lärmschutzkorridore verlassen dürfen.

Während die schleswig-holsteinischen Grünen solche „Umverteilung des Lärms“ gerade noch akzeptieren können, stieß ein anderer Vorschlag des bürgermeisterlichen Pamphletes bei ihnen auf weniger Gegenliebe. Der lautete: weniger Jets über Schleswig-Holsteins Süden durch eine gleichmäßigere Auslastung beider Start- und Landebahnen des Airports. „Das bedeutet“, so Jan Caesar, Sprecher der grünen Landesarbeitsgemeinschaft Umwelt, „daß mehr Flugverkehr über dichtbesiedelten Teilen Hamburgs abgewickelt wird“.

Während das Bürgermeister-Trio in diesem Punkt schon eingelenkt hat, dürften sich die Herren mit den anderen Forderungen der Grünen schwerer tun. Die pochen nämlich auf eine „Aufhebung der Verspätungsregel“, die eine Genehmigung von Starts und Landungen in Fuhlsbüttel auch nach 23 Uhr erlaubt, sofern „wichtige Gründe“ vorliegen. Caesar: „Diese Ausnahme-Erlaubnis wird von den Fluggesellschaften rücksichtslos ausgenutzt“. Die Ausnahme werde so zur Regel.

Darüber hinaus wollen die Grünen die von den norddeutschen Küstenländern beschlossenen „Leitlinien für die norddeutsche Luftverkehrspolitik“, die auf ein deutliches Wachstum des Flugverkehrs setzen, am liebsten einmotten. Denn eine wirkliche Minderung der Umweltbelastungen sei nur durch eine drastische „Beschränkung des innerdeutschen Luftverkehrs“ möglich. Marco Carini