Ken Saro-Wiwas Tod besiegelt

■ Nigerianisches Militärregime bestätigt trotz weltweiter Proteste Todesurteil gegen Oppositionsführer

Berlin/Abuja (AFP/taz) – Die nigerianische Militärjunta scheint fest entschlossen, der Opposition im Lande das Genick zu brechen: Am Mittwoch hat das Regime das Todesurteil gegen den Schriftsteller Ken Saro-Wiwa einstimmig bestätigt. Dies gab der Sprecher des Provisorischen Regierungsrates, General Victor Malu, in Abuja bekannt. Das Todesurteil gegen Saro-Wiwa, den Vorsitzenden der oppositionellen Bewegung für das Überleben des Ogoni-Volkes (Mosop), war weltweit scharf kritisiert worden, unter anderem von Menschenrechtsorganisationen wie amnesty international und Human Rights Watch Africa, dem Börsenverein des deutschen Buchhandels sowie zahlreichen Schriftstellerkollegen, darunter der nigerianische Nobelpreisträger Wole Soyinka. Ken Saro-Wiwa war unter fadenscheiniger Beweislage des Mordes an vier Mitstreitern des Mosop beschuldigt worden. Zwei Belastungszeugen gaben später an, sie seien bestochen worden. jl