■ Couchpotato's Chips & Tips
: Samstag / Sonntag

Rosa Roth: Lügen

Rosas Debüt war ein Fall für den noch zu gründenden Spartensender „Trash TV“. Für berstendes Gelächter im Auditorium sorgte vor allem ein sensationeller Pistolenschuß: raus aus der kleinen Waffe, über den halben Savignyplatz, rauf in den ersten Stock und zielsicher rein in den Leib des charmanten Beschälers. „Die nackte Kanone!“ rief einer, und der haltlos kichernde Rest gab ihm recht.(ZDF, 20.15 Uhr)

Jacob's Ladder

Als dieser Film seinerzeit in die Kinos kam, machte ein besonders vorwitziger Kritiker dem Regisseur Adrian Lyne zum Vorwurf, es seien dauernd die Mikrophone im Bild zu sehen gewesen. Schauen Sie doch heute mal ganz genau hin, ob Sie die Tonfänger erblicken. Wenn nicht, schreiben Sie uns, wo die Dinger abgeblieben sein könnten. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir dann auch eine Kleinigkeit.(RTL 2, 22.10 Uhr)

Arachnophobia

Als Second-Unit-Regisseur der „Indiana Jones“-Filme hatte Frank Marshall sehr häufig mit Spinnen und anderen Krabbeltieren zu tun. Auch in seinem Regiedebüt spielen die Achtfüßler eine dramaturgisch bedeutsame Rolle: Giftige Verwandte der harmlosen Hausspinne gelangen aus den Tropen ins traute Heim einer amerikanischen Mittelstandsfamilie. Selbst der stramme Kammerjäger John Goodman scheitert beim Versuch, die Invasion zu stoppen...(ARD, 22.40 Uhr)

Die Geschichte der Molly X

Good girls go to heaven, bad girls go everywhere – zum Beispiel ins dritte Programm des NDR. Nach Mitternacht gibt's ebendort die Filmnacht der unartigen Mädchen, mit June Havoc als Rache übende Gangsterwitwe in „Die Geschichte der Molly X“ und Ida Lupino als verfolgte Unschuld in „Dein Leben in meiner Hand“.(Nord 3, 1.05 Uhr/2.25 Uhr)

Eine ganz normale Familie

Schnulz und Sühne im amerikanischen Alltag. Traut leben die Jarretts vor sich hin, bis der älteste Sohn bei einem Segelunfall ums Leben kommt und Sohn Nummer zwei vor lauter Schuldgefühlen nicht mehr geradeaus gucken kann. Auch die Eltern haben gewisse Defekte, und so gibt eins das andere. Regiedebütant Robert Redford lenkte seine Leid-Figuren souverän durchs Geschehen und bekam auch einen „Oscar“ dafür.(Sat.1, 14.00 Uhr)

Fast Food Family:

Eine Wahnsinnsfamilie

Strafwürdig ist die deutsche Titelei, vielsagend das Original: „Don't tell mom the babysitter's dead“. Und so kommt's dann auch: Die alleinerziehende Mutter überläßt ihre Kinderhorde vorübergehend einer griesgrämigen Babysitterin, die alsbald vom Tod heimgesucht wird, weshalb die jungen Menschen nun auf sich gestellt sind – eine gute Gelegenheit, die Ferien wirklich zu genießen. Christina Applegate nutzte die Möglichkeit, ihr Dumpfbackenimage abzulegen, und unter den Randfiguren erblicken wir neben Jayne Brooke aus „Chicago Hope“ auch David Duchovny, der mittlerweile bei der „Akte X“ sein Auskommen fand.(Pro 7, 20.15 Uhr)

Die gute alte Zeit

Der Filmkomiker W.C. Fields maulte mindestens so einfallsreich wie Al Bundy, war dem Alkohol über alle Maßen zugetan und haßte Hunde und kleine Kinder – ein Qualitätsmensch also. In „Die gute alte Zeit“ muß er als Direktor eines Tourneetheaters diverse Kalamitäten bewältigen, Baby LeRoy bändigen und einer theaterbegeisterten alten Dame die dringend benötigte finanzielle Unterstützung abluchsen. Und weil's so schön ist, gibt es demnächst noch mehr Filme mit dem knollennasigen Grantler: „Das ist geschenkt“ am 19.11. Und „Ehrlich währt am längsten“ am 26.11.(N 3, 0.30 Uhr)

Harald Keller