Sagt ihnen endlich, wer der Ozzi ist!

Ötzi kennen wir, Ossis sind uns allen ein Begriff, aber wer zum Teufel ist Oz? Hundert-, tausend- oder gar zehntausendfach (hat jemand mitgezählt?) prangt diese einprägsame Buchstabenkombination an Mauern, Bauzäunen, Brücken und überhaupt allem, was sich als Farbträger mehr oder minder gut eignet.

Den vier Herren und der einen Dame, die in der Bürgerschaft die „Statt Partei Gruppe Die 5 Unabhängigen“ (kein Scherz, so heißt der traurige Rest) bilden, läßt Oz keine Ruhe mehr. Haushaltsdefizit hin, wachsende Arbeitslosigkeit her, dem stattlichen Quintett sind das „Saubere Hamburg“ und sein vermeintlich größter Gegner – natürlich Oz – sogar eine Große Anfrage wert. Ob der „Marktführer“ der Sprayer namentlich bekannt sei, ob nach ihm gefahndet werde und was der Senat über seine Motivation sagen könne, begehrten die unabhängigen Saubermänner plus Sauberfrau zu wissen. Wären sie doch nur etwas weltgewandter, die Wegner-Gegner, dann hätten sie den Senat, der trotz Tor zur Welt meist auch nicht über den Tellerrand zu schauen vermag, gar nicht erst erfolglos fragen müssen.

Denn natürlich ist Oz namentlich bekannt; denn Oz heißt Oz – vornamentlich Amos. 1992 wurde der israelische Schriftsteller und Mitbegründer der „Peace Now“-Bewegung mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet (unumstritten übrigens). Doch wenn ihm zu Ohren kommt, daß weder die „Statt Partei Gruppe Die 5 Unabhängigen“ (man muß das ausschreiben) noch der Senat etwas mit dem Namen anzufangen wissen. Soviel zum kulturellen Bewußtsein Hamburger Standortpolitiker, deren Dumpfbackigkeit mithin nicht einmal mit einem „Zauber von Oz“ auszutreiben ist. Gunnar Glock