Weihnachtsgeschenk der BVG für Rollstuhlfahrer

■ Ab Dezember legen U-Bahn-Zugführer für Rollstuhlfahrer eine Rampe an

Die BVG hat für Rollstuhlfahrer ein besonderes Weihnachtsgeschenk parat: Noch im Dezember soll ein neuer Service eingerichtet werden, der das U- und S-Bahn- Fahren erleichtert. Um den Niveauunterschied zwischen Bahnsteigkante und U-Bahn-Wagen zu überbrücken, werden die Zugführer künftig auf Verlangen eine Rampe anlegen. Bei der S-Bahn gibt es diesen Service schon seit langem. Auch die Informationen über Zugangsmöglichkeiten zu U- und S-Bahnhöfen werden verbessert. Bisher sind die Zeichen, die im Fahrplan die behindertengerechten U-Bahnhöfe markieren, eher irreführend. Das gleiche Zeichen – ein Rollstuhl, den eine Begleitperson schiebt – kennzeichnet sowohl Bahnhöfe mit Rampe als auch solche mit Aufzug, der nur vom Abfertigungspersonal bedient werden kann. Mit detaillierteren Angaben hilft die Broschüre „Mobil durch Berlin“ weiter, die ebenfalls im Dezember erscheinen wird.

Hier sind auch Tips und Tricks verzeichnet, wie man Hindernisse umfahren kann. So ist zwar am S-Bahnhof Bornholmer Straße kein rollstuhlgerechter Übergang zur S-Bahn-Linie 1 vorhanden, doch wer einen Kilometer lang am Mauerstreifen entlang durch eine Gartenkolonie und zurück durch die Björnsonstraße fährt, gelangt so auf die andere Bahnsteigseite. Michael Eggert vom „Spontanzusammenschluß Mobilität für Behinderte“ rät zu diesem Umweg allerdings nur tagsüber und fügt hinzu: „Auch nur, wenn man kräftig ist.“

In die gestrige Beratung von BVG und der „Leitlinienkommission für den Ausbau Berlins zur behindertengerechten Stadt“ nahm Eggert eine Reihe weiterer Forderungen mit: So sollen sich die Haltestangen in Bahnen und Bussen für Sehbehinderte farblich stärker hervorheben als bisher. Auf den Bahnhöfen soll es weiterhin Abfertigungspersonal geben, denn nur so könnten aktuelle Informationen darüber eingeholt werden, ob am Zielort der Aufzug auch tatsächlich funktioniert. Der Kundendienst der BVG sei oft nicht auf dem neusten Stand. Auch dies soll künftig besser werden, verspricht BVG-Sprecherin Carmen Kirstein. Die Einrichtung einer Hotline ist geplant. win