Explosive Gewinne bei Dynamit Nobel

■ MG-Tochterunternehmen steigert Ergebnis um 86 Prozent

Köln (dpa/taz) – Bei der Dynamit Nobel, einem der größten Minenhersteller Deutschlands, sind Umsatz und Ergebnis kräftig gestiegen. Wie Axel Homburg, Vorstandsvorsitzender des fast zu 100 Prozent zur Metallgesellschaft (MG) gehörenden Konzerns, gestern in Köln sagte, wuchs der Umsatz um 43 Prozent auf 3,53 Milliarden Mark und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 86 Prozent auf 141 Millionen Mark. Das Plus ist nach Darstellung von Homburg sowohl auf Wachstum in den Geschäftsbereichen sowie auf Neuzugänge zurückzuführen. So übernahm Dynamit Nobel von der eigenen Muttergesellschaft MG die Sachtleben Chemie GmbH und die Chemson- Gruppe. Der Konzern beschäftigte Ende September 12.864 Mitarbeiter – 2.430 mehr als ein Jahr zuvor.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Homburg keine spektakulären Veränderungen im Personalbereich, wobei er leichte Anpassungen an die Geschäftslage nicht ausschloß. 1994/95 seien in allen Geschäftsfeldern des Konzerns – Sprengmittel, Kunststoffe, Hochleistungskeramik, Spezialitäten- und Pigmentchemie – schwarze Zahlen geschrieben worden. Das bisher „europalastige“ Unternehmen, dessen Exportquote bei 42 Prozent liegt, werde seine Präsenz in Asien ausbauen. In den Chemiebereich werde der Konzern in den nächsten drei Jahren rund 600 Millionen Mark investieren.

Geschrumpft ist der Anteil der Wehrtechnik am Konzernumsatz: Lag er Ende der 80er Jahre noch bei 30 Prozent, ging er seither auf 9 Prozent im Geschäftsjahr 1994/95 zurück. Dabei kassiert Dynamit Nobel beispielsweise für seine Minenproduktion massiv Forschungsmittel aus Steuergeldern. Etwa die Hälfte der Patente des Geschäftsbereichs Wehr- und Industrietechnik entfällt auf den Minensektor. Auf die Frage eines Journalisten, ob die deutschen Produzenten von Landminen eine Weltspitzenposition einnehmen, antwortete der Konzern kürzlich mit einem klaren „Ja“. aje