Dolores nicht notwendig

■ Kammer-Gutachten stärkt Betriebsrat den Rücken / Montag beginnt der Kampf

Wissenschaftlich gestärkt geht der Dasa-Betriebsrat in den kommenden Montag, an dem die Daimler-Dasa-Chefs ihre Beschlüsse zum „Dolores“-Sanierungsprogramm verkünden und die Bremer Dasa-Belegschaft mit Aktionen ihren Widerstand beweisen wollen. 35 Seiten dick ist das „Gutachten zur Lage der Deutschen Aerospace“, das die Experten der Arbeiter- und Angestelltenkammer gemeinsam gestern vorgelegt haben. Zentrale These ist nach wie vor: Der Konzern will 7 Prozent Rendite machen, das ist das Hauptproblem. Eine Absatz-Krise aufgrund der Dollar-Schwäche wäre durch Zugeständnisse der Belegschaft abzufedern, jetzt schon arbeiten die Airbus-Leute 33,5 Stunden ohne Lohnausgleich.

Wesentliche Grundlage der Konzern-Berechnungen ist zudem ein angenommener Dollar-Kurs von 1,35 im Jahre 1998. Bei ihren Focker-Verhandlungen in Holland, so ist dem Betriebsrat zu Ohren gekommen, läßt sich der Konzern auf einen Ausgangspunkt 1,40/1,45 ein. Dies würde auch in Deutschland die künstlich geschaffene Krise sehr entschärfen.

„Wir sind in Bremen generell sehr abhängig von Daimler-Benz“, faßte Kammer-Ökonomin Angelina Soergel die Situation zusammen. IGM-Vertreter Peter Stutz: „Die Auseinandersetzung wird noch Monate dauern.“

Montag früh 5 Uhr 30 beginnt sie vor den Dasa-Werkstoren. K.W.