Abschiebehäftlinge im Hungerstreik

Im Abschiebegewahrsam Kruppstraße sind nach Polizeiangaben 18 Insassen in einen Hungerstreik getreten. Eine Vertreterin der Initiative gegen Abschiebehaft sprach dagegen von 45 Hungerstreikenden, die zum Teil bereits seit Samstag das Essen verweigern. Sie protestierten vor allem gegen eine zu lange Haftdauer. Einige seien seit 7 beziehungsweise 9 Monaten inhaftiert. Ein 15jähriger soll vorgestern versucht haben, sich mit einem Bettlaken zu erhängen. Dies wollte die Polizeipressestelle nicht bestätigen. Bereits vor einem Jahr war es in der Kruppstraße zu Hungerstreiks gekommen. Nächsten Montag sollen alle Insassen in die neue Abschiebehaftanstalt in Grünau verlegt werden. Das Foto zeigt den vergitterten Fernsehraum der Haftanstalt; der hinter einer Trennscheibe stehende Apparat ist für die Gefangenen das einzige Fenster zur Welt. Text: win; Foto: A.-J. Schmidt/Zero