■ Urdrüs wahre Kolumne
: Fünf Mark für Scharping

Hallo, Trappmann, alter Schwede! Da will das Herz zum Herz finden und bremische Deutschfrau möchte Algerier heiraten mit Allahs und des Standesbeamten Segen – und Ihr von der gesetzestreuen Ausländerbehörde wollt ihn dann aus dem Krankenhaus heraus klammheimlich abschieben lassen: Ja wie nennen wir denn das? Wir wünschen uns jedenfalls von ganzem Herzen auch dafür eine umfassende Würdigung Ihrer humanistischen Gesamtpersönlichkeit!

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Im Schnellbufett des Interegio auf der Bahnstrecke Bremen-Hannover setzt sich eine atemberaubend dekolletierte Lady ganz in schwarzem Leder und bestellt Kaffee. Bemerkt dann offenbar den total verwirrten Zufallsnachbarn an ihrer Seite und überreicht ihm wortlos, aber immerhin mit bedeutungsschwerem Lächeln einen kleinen Handzettel mit den ebenso schlichten wie unverständlichen Worten: „Internationalistinnen lernen Spanisch mit Tramontana“. Wer hilft beim lösen aller hieraus resultierenden Fragen, die wir selber in der Situation nicht zu stellen wagten?

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Ausgerechnet in einer hannoverschen Bücher-Resterampe findet sich dieser Tage ein Werk des Großen Ex-Vorsitzenden Rudolf zum radikalen Rotstiftpreis von 5 Mark. Zunächst war dieser Scharping-Publikation unter dem heiterkeitserregenden Titel „Was jetzt zu tun ist“ mit 32,90 DM ausgezeichnet, dann auf zehn und schließlich auf den lütten Heiermann reduziert. An der Börse würde man da von Totalzusammenbruch sprechen ...

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Dringlich warnen möchten wir alle AutorInnen alt und jung vor Kauf und Gebrauch des 425 Mark teuren Silberfüllers mit 14-karätiger Goldauflage von Lamy. Offenbart doch in einer ganzseitigen SPIEGEL-Anzeige der ZEIT-Herausgeber Theo Sommer als bundesweit bekannter Metaphern-Schiffbrüchiger, daß er selbst an seinen sprachlichen Regelfall-Entgleisung so gut wie unschuldig ist. „Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß Schreiben von Hand den Gedankenfluß fördert und die Eleganz des Schreibgeräts auf den Stil abfährt“ Uff!

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Perschaus Hartmut will also die zuviel kassierte Buschzulage von 98.600 Westmark für sein Ministergastspiel in Sachsen-Anhalt trotz Gerichtsurteil nicht zurückzahlen, obwohl ihn doch sein bremischer Senatorensessel vor dem freien Fall in die Sozialhilfe bewahrt hat. Tja, so lebt sich–s freilich ungeniert, seit der Bußtag abgeschafft ist!

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Wer immer in und um Bremen eine Immobilie besitzt, der sollte seit dem Freispruch hiesiger Bullizisten wg. Diebstahls an zwei ukrainischen Handelsmänner umgehend an einen Verkauf denken. Denn nicht nur einmal hat DER HERR ZEBAOTH eine Stadt durch die Flut von der Landkarte nehmen lassen, weil ihre Menschen so verderbt waren, daß sie dem Fremdling nicht Obdach gaben, sondern ihn ausraubten und obendrein noch verhöhnten. Seit Jahr und Tag predige ich das Ende der sogenannten Selbständigkeit dieses Bundeslandes herbei – nun aber wird der Himmel selbst sich dieser Sache annehmen. Ulrich Reineking- Drüsenstörung

Im übrigen bin ich der Meinung, daß das Naturfreundehaus Buchtstraße erhalten bleibt