UNO hebt Sanktionen gegen Belgrad auf

■ Waffenembargo soll schrittweise fallen. Grenzen zu Rumänien sind wieder offen

New York (taz/AFP/rtr) – Der UN-Sicherheitsrat hat mit der sofortigen Aussetzung der Wirtschaftssanktionen gegen Restjugoslawien auf das Friedensabkommen von Dayton reagiert. Bei Enthaltung Rußlands beschloß das Gremium am Mittwoch in New York außerdem, das Waffenembargo gegen das frühere Jugoslawien schrittweise aufzuheben. Die bosnische Regierung drohte unterdessen mit der gewaltsamen Eroberung des serbisch kontrollierten Teils Sarajevos, falls sich die bosnischen Serben nicht an das Abkommen hielten. Zuvor hatten einige Vertreter der bosnischen Serben den Vertrag von Dayton als völlig unakzeptabel bezeichnet. Die Weltbank sagte der bosnischen Regierung umfassende Aufbauhilfe zu.

Die Wirtschaftssanktionen gegen die bosnischen Serben sollen erst aufgehoben werden, wenn sie sich hinter die im Friedensabkommen vereinbarten Linien zurückgezogen haben. Als erstes Anrainerland Exjugoslawiens reagierte Rumänien, das seine Grenzen gestern wieder für den Warenverkehr von und nach Serbien und Montenegro öffnete.

Das Ende der Sanktionen bedeutet für Belgrad unter anderem die Wiederaufnahme der Öllieferungen, außerdem werden eingefrorene Guthaben im Ausland jetzt wieder freigegeben. Falls Belgrad jedoch gegen den Vertrag von Dayton verstößt, können die Maßnahmen nach fünf Tagen wieder verhängt werden. abm

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