Ogoni-Aktivisten verhaftet

■ Nelson Mandela fordert die Opposition in Nigeria zu offenem Widerstand auf. Verhafteten droht Todesstrafe

Berlin (taz/AFP) – Gut zwei Wochen nach der Hinrichtung des nigerianischen Dichters Ken Saro-Wiwa und acht seiner Mitstreiter sind 19 weitere Ogoni-Aktivisten verhaftet worden. Wie der Guardian berichtete, werden die Männer der Mittäterschaft an den Morden bezichtigt, die Ken Saro-Wiwa zur Last gelegt worden waren. Sie sollen im Januar in Port Harcour vor Gericht gestellt werden. Ihnen droht die Hinrichtung.

Unterdessen hat der südafrikanische Präsident Nelson Mandela scharfe Kritik am nigerianischen Militärregime geübt. In einem Zeitungsinterview rief er die Opposition in Nigeria dazu auf, noch vehementer gegen die Machthaber vorzugehen. Sie sollten dafür sorgen, daß „im Land selbst das Feuer des Widerstandes brennt“. Nigerias Staatschef Abacha bezeichnete Mandela als „barbarisch, korrupt, unverantwortlich und arrogant“. Dem Erdölkonzern Shell, dem vorgeworfen wird, mit Hilfe der nigerianischen Regierung die Lebensgrundlagen der Ogoni im Nigerdelta zu zerstören, drohte Mandela Strafaktionen an. Er habe Shell-Vertreter in Südafrika aufgefordert, als Zeichen des Protestes ein Gasprojekt in Nigeria auszusetzen. Südafrika werde es niemandem gestatten, an Profit zu denken, wenn Menschenleben in Gefahr seien. abm