■ Mit MigrantInnen auf Du und Du
: Neuer Sozialdienst Migranten

Wie in jedes andere hochindustrialisierte Land kommen Jahr für Jahr Menschen aus fremden Ländern nach Deutschland. Alle benötigen Unterstützung bei der ersten Orientierung in der neuen Heimat. Die Arbeiterwohlfahrt Bremen (AWO) leistet hier seit Jahrzehnten kontinuierlich Beratungs- und Betreuungsarbeit und ist dabei für viele Zielgruppen zuständig. Beratungsstellen im gesamten Stadtgebiet helfen ArbeiternehmerInnen und ihren Familien aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien, sowie AussiedlerInnen aus den osteuropäischen Ländern und Flüchtlingen.

In der Martinistraße 25 wurde gestern das neue AWO-Beratungszentrum „Sozialdienst für Migranten“ eröffnet. Die Dienststelle, die vorher in der Eduard-Grunow-Straße im Ostertor untergebracht war, ist damit an einen zentralen Ort innerhalb des Bremer Stadtkerns umgezogen. In der Beratungsstelle arbeiten acht MitarbeiterInnen aus aller Welt, die über eine sozialpädagogische Ausbildung verfügen und ein arabischer Sozialarbeiter. Sie sind hauptamtlich sowohl für Zugewanderte aus ihren Heimatländern als auch für ÜbersiedlerInnen aus den GUS-Staaten und Osteuropa und für Flüchtlinge zuständig. AWO-Leiterin Hannelore Bitter-Wirts erklärte, Hauptprobleme neben der Integration seien Familienkonflikte, Probleme und Benachteiligung am Arbeitsplatz und Arbeitslosigkeit.

Pro Jahr nehmen bis zu 15.000 AusländerInnen die Beratung und Betreuung des sozialen Migrantendienstes der AWO in Anspruch. Flüchtlingen wird in dem neuen Beratungszentrum eine überregionale Betreuung zuteil, die nicht nur eine unterstützende Begleitung bei dauerhaften Aufenthalt gewährleistet. Menschen, die in ihr Heimatland zurückkehren möchten, erhalten in der Flüchtlingsberatungsstelle in der Langenstraße Hilfe bei der Buchung von Flugtickets und der Abwicklung der Rückreisebestimmungen.

Die Dienststelle ist bereits seit September in den neuen Räumen tätig und wurde von den ausländischen MitbürgerInnen gut angenommen, erklärte die AWO-Landesvorsitzende Ute Wedemeier. Ziel des bereits seit zehn Jahren tätigen Sozialdienstes für Migranten ist es , das Zusammenleben von Deutschen und Ausländern zu festigen und die gemeinschaftliche Toleranz beider Seiten zu vertiefen. Man will sich auch für die Ausdehnung der bisherigen staatsbürgerlichen Mitbestimmungs- und Wahlrechte einsetzen. NiWe