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■ QuerspalteUnd sie bewegt sich nicht!

Die Welt ist konkret – und das ist tragisch. Voll von Gewalt, Krieg, Nationalismus. Tragisch für uns, die Grundwertefechter, deren Prinzipien die Welt mit Füßen tritt. Als Pazifist kann ich die Sympathie für die Orthodoxie anderer Glaubensrichtungen nicht verbergen. Ich verstehe meinen Freund Ignatius, den bekennenden Katholiken. Ihm geht das Zweite Vatikanische Konzil mit seiner Erneuerung der kirchlichen Lehre zu weit. Die Ergebnisse heute: Demontage der Unfehlbarkeit des Papstes, Ablehnung des Zölibats, Zerfall der Dogmatik.

Als bekennender Pazifist und rechtgläubiger Linker warne ich vor der Aufgabe grüner Grundüberzeugungen. Es geht nicht um Bosnien, nicht um die Menschen dort unten oder irgendeinen Völkermord in Srebrenica. Dann müßten wir ja auch in der Türkei intervenieren. Es geht um uns, um unsere grüne Zukunft! Dayton-Frieden und Sanitätshilfe ja, Nato-Friedenssicherung nein! Die alliierte Invasion in der Normandie war ein Fehler! Für die Befreiung der KZs 1945 ja! Daß US-Soldaten sie befreiten, um so schlimmer für die Befreiten! Denn: Soldaten sind Mörder!

Mit uns ist kein Krieg führbar. Gegen die Militarisierung der deutschen Außenpolitik! Deshalb unser grünes Bremer Konzil – um jene zur Raison zu zwingen, die wie Joschka grüne Grundpositionen verraten. Laßt uns deutlich Position beziehen gegen jeden Militäreinsatz und für die Auflösung aller Armeen! Für Friedenserhaltung durch die UNO! Und das nur nach Abstimmung im Weltsicherheitsrat und seinem tibetfreundlichen Tiananmen-Mitglied. Für das UNO- Kompetenzgerangle bei Nato-Luftangriffen auf serbische Stellungen um Srebrenica! Für Gewaltfreiheit und Zivilität bei Völkermord! Denn wir sind, so Freund Trittin, nicht gewaltfrei aus Gesinnung, sondern aus Verantwortung. Wir übernehmen die volle pazifistische Verantwortung für alle Srebrenicas und Ruandas! Wider die Galileis von heute! Für die Drehung der Wirklichkeit um uns, die Grünen! Johannes Vollmer

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