■ Couchpotato's Chips & Tips
: Samstag / Sonntag

Im Angesicht des Todes

Er reist mit leichtem Gepäck, steckt allenthalben in irgendeiner Bredouille und ist trotzdem immer tipptopp gekleidet: Es braucht mehr als ein paar feindliche Agenten, die Garderobe des Herrn Bond zu derangieren. Selbst „Im Angesicht des Todes“ zeigt er Stil und rettet en passant noch Silicon Valley vor einer künstlichen Überschwemmung, die Christopher Walken ein hübsches Sümmchen einbringen sollte. But Pustekuchen – nicht mit 007!(20.15 Uhr, ARD)

Sniper – der Scharfschütze

Mitunter hat es den Anschein, als spiele Harvey Keitel in jedem zweiten Film, der unsere Lichtspieltheater erreicht. Was Harvey verschmäht, teilen Brad Pitt und Gary Oldman unter sich auf. Aber nicht diese drei sind die emsigsten Akteure der letzten zehn Jahre, sondern der zumeist nachgeordnete Rollen spielende J. T. Walsh, dessen Name niemandem etwas sagt und den dennoch jeder kennt, aus Filmen wie „Hannah und ihre Schwestern“, „Misery“ oder „Red Rock West“. Im vorliegenden Falle mimt er Tom Berengers Vorgesetzten und hört auf den vor Wohlklang nur so strotzenden Namen Chester van Damme.(RTL 2, 22.05 Uhr)

Hard to Kill

Bevor er wieder alles kurz und klein schlägt, verbringt Stefan Seemöwe sieben Jahre im Koma. Auch diese Aufgabe bewältigt er mit der ihm eigenen darstellerischen Grandezza.(Pro 7, 22.15 Uhr)

Je t'aime

Weil Serge Gainsbourg grund- und vorsätzlich nichts ausließ, mußte er wohl zwangsläufig auch noch den Film zum Chanson drehen, eine reinweg überflüssige Anstrengung. Zäh zieht sich über die Spielzeit, wie der schwule Müllkutscher Joe Dallesandro sich herzinniglich Jane Birkin zuneigt und darob Zoff mit seinem Partner bekommt.(RTL 2, 1.40 Uhr)

Der Mann

mit den zwei Gehirnen

Steve Martin verfügt, da verspricht der Titel nicht zuviel, über sage und schreibe zwei Gehirne. Außerdem hält er sich eine untreue und sowieso habgierige Ehefrau (Kathleen Turner) und hört zu allem Überfluß auf den Namen Dr. Michael Hfuhruhurr. Es ist also alles beieinander, was eine Steve-Martin-Komödie üblicherweise ausmacht – très martinique, wie man in Frankreich zu sagen pflegt.(Pro 7, 20.15 Uhr)

One False Move

Es hebt zwar an, als wolle da jemand Tarantino antizipieren, aber hernach gilt die Aufmerksamkeit vorrangig den verzwickten Beziehungsstrukturen. Da zieht nämlich ein Gangsterduo samt Freundin des einen nach vollbrachter Bluttat gen Süden. Dort aber harrt schon der ehemalige Liebhaber der Dame, der auch Vater ihres Kindes ist. Um die Verwirrnis zu komplettieren, treffen überdies zwei Zivilfahnder ein ... Karge zwei Millionen Dollar hatte der Ex-Schauspieler und mehrfache Corman-Regisseur Carl Franklin zur Verfügung, und er machte was draus: „In seinen besten Passagen zeigt der Film Qualitäten, die manche Studioproduktion gern hätte“, lobte Variety.(Pro 7, 22.55 Uhr)

Geschichten aus der Gruft

„Tales from the Crypt“ ist eine Comic-Reihe aus den Fünfzigern, die seinerzeit auch von heutigen Hollywood-Größen verschlungen wurde. Richard Donner, Robert Zemeckis, Walter Hill und David Giler schufen mit der gleichnamigen TV-Serie – wie vordem Steven Spielberg recht ähnlich mit „Amazing Stories“ – eine Spielwiese für Hollywood-Stars: Die Episoden sind prominent besetzt und wurden von namhaften Regisseuren, Autoren und Schauspielern inszeniert, darunter Arnold Schwarzenegger, Tom Hanks, Michael J. Fox, Kyle Mac Lachlan, Robert Zemeckis.(Sat.1, 23.30 Uhr)

Harald Keller