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„Highway into History“ von Thailand nach Kambodscha

■ Ein Straßenprojekt soll die Tempelanlagen beider Länder verbinden

Ein „Highway into History“ soll schon bald drei bedeutende Tempelanlagen Südostasiens miteinander verbinden und neue Scharen von Touristen anlocken: Die Vereinten Nationen haben den Bau einer Straße befürwortet, die die historischen Baudenkmäler von Phimai und Prasat Phanom Rung in Thailand mit den weltberühmten Tempeln von Angkor Wat in Kambodscha verbindet. Da sich das Grenzgebiet in dieser Region noch vorwiegend in der Hand der Roten Khmer befindet, die einen brutalen Guerillakrieg gegen die demokratisch gewählte Regierung in Kambodscha führen und gelegentlich auch Jagd auf Touristen machen, soll als erster Schritt eine direkte Straßenverbindung zwischen den beiden Sehenswürdigkeiten Phimai und Prasat Phanom Rung in Thailand hergestellt werden.

Bei den Tempelanlagen von Phimai – rund 60 Kilometer nördlich der thailändischen Provinzhauptstadt Korat – handelt es sich um guterhaltene Ruinen aus dem 11. bis 13. Jahrhundert. Historiker gehen davon aus, daß die buddhistisch-hinduistische Tempelanlage im typischen Khmer-Stil wahrscheinlich als Modell für den Monumentalbau von Angkor Wat gedient hat. Prasat Phanom Run („Die Felsenburg auf dem großen Hügel“) – in der Nähe von Buri Ram – ist ein gut restaurierter Sakralbau der Khmer-Kunst, der teilweise aus dem 10. Jahrhundert stammt und durch seine riesige Treppenanlage mit vielen steinernen Naga-Schlangen berühmt geworden ist. Rund 100 Kilometer weiter südöstlich würde die neohistorische Straßenverbindung dann in Angkor Wat enden, das mit seinen einzigartigen Steinreliefs als „achtes Weltwunder“ zu den größten Kunstschöpfungen der Menschheit zählt.

Bis heute ist rätselhaft geblieben, warum die Tempelanlagen von Phimai, Prasat Phanom Rung und Angkor Wat entlang einer rund 300 Kilometer langen Linie und mit gleichen Abständen zueinander gebaut worden sind. Durch die Belebung dieser historischen Achse mit einer Straße, die als Voraussetzung für touristische Pilgertouren gilt, versprechen sich Reiseagenturen, Geschäftsleute und Einheimische eine Aufwertung des Isan (auch Isarn oder Isaan geschrieben). Denn der Nordosten Thailands ist weitgehend noch tiefste Provinz und gilt wegen seines Wassermangels als Armenhaus des Königreichs. Mit dem Baubeginn eines internationalen Flughafens bei Buri Ram (rund 100 Kilometer von Angkor Wat), von dem aus „Thai Airways“ 1996 Flüge nach Hanoi und Phnom Penh anbieten will, wird jedoch bereits an einer besseren Infrastruktur gearbeitet. Außerdem soll noch in diesem Jahr als erste Luxusherberge das Fünfsternehotel „Saeng Roong Interpark“ eröffnet werden, dessen moderne Architektur sich mit Elementen der alten Khmer-Kultur verbindet.

Obwohl zur Zeit noch erhebliche Sicherheitsrisiken durch die Roten Khmer bestehen, projektiert auch die thailändische Staatseisenbahn SRT eine neue Verbindung nach Kambodscha. Es wird überlegt, eine alte Eisenbahnstrecke zwischen den beiden Königreichen, die seit Jahrzehnten aus Kriegsgründen unterbrochen ist, zu reaktivieren und auszubauen. Nach einer Studie soll zuerst ein 48 Kilometer langes Teilstück, das Aranyaprathet in der thailändischen Sa-Kaew-Provinz mit Sisophon in der kambodschanischen Banteay-Meanchey-Provinz verbindet, wiederbelebt werden. Volker Klinkmüller

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