Unterm Strich

Das PEN-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland hat scharf gegen die Entlassung von Uwe Westphal als Chefredakteur der deutschsprachigen jüdischen Zeitung „Aufbau“ protestiert. Die in London ansässige Organisation, deren Sekretär Westphal ist, veröffentlichte am Donnerstag eine entsprechende Erklärung. Westphal war nach nur acht Monaten an der Spitze des traditionsreichen New Yorker Blatts fristlos gefeuert worden. „Uwe Westphal wurde entlassen, weil er im „Aufbau“ die General- Steuben-Parade kritisierte, die seit 38 Jahren in New York stattfindet“, heißt es in der PEN-Erklärung. „Mit Erschrecken und Besorgnis“ protestierte die Organisation dagegen, daß Hagen Graf Lambsdorff, Leiter der Auslandsabteilung im Bonner Presseamt, wegen des Artikels die weitere Förderung des Blattes durch 320 Patenschaftsabonnements in Frage gestellt habe.

Salman Rushdie will ein Buch über sein eigenes Schicksal schreiben. Wie er am Donnerstag vor Journalisten in Sydney sagte, hat er die sieben Jahre auf der Flucht vor dem Todesurteil der iranischen Mullahs in einem Tagebuch dokumentiert. Der Zeitpunkt zur Veröffentlichung sei gekommen, wenn dieses Kapitel seines Lebens abgeschlossen sei. Noch immer wird Rushdie von Leibwächtern begleitet. Er hofft aber, daß die iranische Regierung die Fatwa möglicherweise im nächsten Jahr aufheben wird. Rushdie, der sich derzeit in Australien zur Vorstellung seines neuen Buches „Des Mauren letzter Seufzer“ aufhält, konnte den eigenen Angaben zufolge bis vor kurzem aus Angst vor Todesschützen nicht an offenen Fenstern stehen. Die iranische Botschaft in Neuseeland, wo sich Rushdie Anfang der Woche aufgehalten hat, beharrte am Donnerstag darauf, daß eine Fatwa nicht von einer Person oder einem Staat aufgehoben oder geändert werden könne.

Was der Mitgliederschwund den Kirchen so alles einbläst: „Lust auf Luther“ will ein neues Magazin der Deutschen Bibelgesellschaft machen. Mit unterhaltsamen sowie ernsten Artikeln, Glossen, Spielen und Statements sei die Broschüre „Typisch evangelisch“ ein Beitrag zum Luther-Jahr 1996, so die Bibelgesellschaft am Donnerstag.

Die englische Originalfassung der Serie „The Beatles Anthology“ wird in der kommenden Woche vor rund 400 Zuschauern in Berlin aufgeführt. Das rund fünfstündige Film- und Videomaterial wird am 13. Dezember im Saal der Akademie der Künste zu sehen sein, teilten das Europäische Fernsehfestival Berlin und die Akademie mit. Für die einfachen Leute, den kleinen Angestellten und Ladenmädchen, den Mann und die Frau von der Straße, das sogenannte breite Publikum (Plebs) kommen die Beatles-Videos am 22., 25. und 28. Dezember leicht gekürzt und teilweise synchronisiert ins Fernsehen (ZDF).