Für eine Stadt nach Plan

■ Bausenator Schulte will bis Ende 97 Stadtentwicklungs-Konzept erarbeiten

Die Stadt Bremen soll sich in Zukunft nach den Vorgaben eines zentralen Plans entwickeln. Bis Ende 1997 will Bausenator Bernt Schulte (CDU) ein „Stadtentwicklungskonzept“ durch alle zuständige Gremien bringen, das von den Gewerbeflächen über die Verkehrsplanung bis hin zur kulturellen Infrastruktur einen möglichst konkreten Rahmen für alle weiteren Planungen bietet. „Auch in der Vergangenheit sind dazu schon sehr viele einzelne Gedanken entwickelt worden“, erklärte Schulte gestern, „wegen der mangelnden Abstimmung zwischen den Ressorts der Ampel-Koalition sind sie aber immer wieder versickert.“

Das soll nun anders werden. Ein zentrales Planungsstab von „vier bis fünf Mitarbeitern“ soll in den nächsten zwei Jahren die Zukunftsvorstellungen aller Senatsressorts zusammentragen und zu dem einheitlichen Stadtentwicklungs-Konzept zusammenfügen. Begleitet werden soll dieser Prozeß von öffentlichen Debatten in allen Stadtteilen, wissenschaftlichen Untersuchungen und Fachkonferenzen.

Die Frage, ob am Schluß dann auch der zuletzt 1983 umfassend erneuerte Bremer Flächennutzungsplan – und damit die rechtliche Grundlage aller Planungen – an das Stadtentwicklungs-Konzept angepaßt wird, wollte Schulte gestern noch nicht beantworten. Und auch konkrete Informationen über einzelne Maßnahmen, die er gerne in dem Stadtentwicklungs-Konzept unterbringen würde, waren ihm noch nicht zu entlocken.

Stattdessen nannte er einige Einzelmaßnahmen, mit denen er – auch ohne das große Konzept – sofort beginnen will. Die sind allerdings allesamt zu Ampel-Zeiten erarbeitet worden. Dazu gehören das Glasdach für den Domshof, die Suche nach einer neuen Nutzung für das bald leergeräumte Polizeihaus am Wall, das Siemens-Hochhaus und das Postamt 5 am Bahnhof, die Aufwertung der Schlachte zu einem Boulevard, der Rückbau der Martinistraße auf drei Autofahrspuren und die Ausweisung von Neubaugebieten in Borgfeld-West und Brockhuchting. Ase