: Bosman dribbelte sich durch
■ Der Europäische Gerichtshof erschüttert den Fußball
Berlin (taz) – Fünf Jahre lang kämpfte Jean-Marc Bosman, mittelmäßiger Fußballprofi aus Belgien, einen scheinbar hoffnungslosen Kampf gegen die geballte Funktionärsmacht. Gestern bekam er Recht: Der Europäische Gerichtshof schaffte in seinem Zuständigkeitsbereich das bisher geltende Transferrecht und die Ausländerklauseln im Profisport ab. Spieler, die Bürger eines Staates der Europäischen Union (EU) sind, können künftig in unbegrenzter Zahl eingesetzt werden und bei Vertragsende ohne Ablösesumme in ein anderes EU-Land wechseln.
„Sportwidrig“, schimpfte der DFB, „das Urteil ist nicht von Fachleuten gemacht“, rügte Werder Bremens Manager Willi Lemke, „katastrophal“ befand Ämterhäufer Mayer-Vorfelder. Zaghaft meldeten sich aber auch positive Stimmen – vorwiegend aus Spielerkreisen. Matti
Press-Schlag Seite 14
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