Unterm Strich

In dem Badeort Dinard in der nördlichen Bretagne (Westfrankreich) sind 407 Häuser aus der Zeit von 1850 bis zum Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) samt ihren Gärten und Parkanlagen unter Denkmalschutz gestellt worden. Damit sollen die Bauten der damaligen „Strandarchitektur“ der Nachwelt erhalten bleiben, wie Bürgermeister Marius Mallet vor Journalisten sagte. In den vergangenen Jahren seien mehrere architektonisch wertvolle Häuser durch Neubauten ersetzt worden. Dinard zählte mit seinem 1866 gebauten Spielkasino, seinen Golfplätzen und Rennbahnen von Mitte des vorigen Jahrhunderts bis 1914 zu den mondänsten Badeorten Frankreichs. Zu den Gästen gehörte Kaiserin Eugenie, die Gemahlin von Napoleon III. Das Stadtarchiv verzeichnet als Urlaubsgäste unter anderem Richard Wagner und seinen französischen Kollegen Claude Debussy sowie den Maler Pablo Picasso.

Das Wohnhaus steht unter Denkmalschutz, nun wird auch das Goethemuseum in Weimar renoviert. Bis 1999. Dann ist Goethes 250. Geburtstag und Weimar Kulturhauptstadt Europas. Seit gestern sind die beiden Gebäude neben dem historischen Wohnhaus des Dichters geschlossen. Die Ausstellung war 1982 nach dem damals neuesten Stand der DDR-Klassikforschung konzipiert worden. Dabei wurde auf eine strenge Chronologie verzichtet und wurden die Räume nach Themenkreisen gegliedert. Statt einer Fülle von Erstdrucken und Manuskripten sollten die Besucher durch ausgewählte Stücke, Plastiken, Möbel und sparsame Kommentare zu weiteren Entdeckungen angeregt werden. Das „Phänomen Weimarer Klassik“, das bis heute Gäste aus aller Welt fasziniert, soll mit der Wiedereröffnung 1999 auf neue Weise in einer Dauerausstellung erlebbar sein. Schwerpunkt sind die Beziehungen und gegenseitige Beeinflussung Goethes, Schillers, Wielands, Herders und anderer Geistesgrößen.