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■ StandbildDer Grabbeltisch

„Rehmsen. Die Kontaktshow“, Di., 14.03 Uhr, ARD

Sylvia hätte gern eine Mischung aus Robert Redford und Pierce Brosnan. Andreas sucht Musiker für eine Dancefloor- Combo, Stefan eine Frau mit Herz und Sabine Sportsfreunde für einen Rafting-Urlaub in Griechenland. Die neue Kontaktshow „Rehmsen“, die die ARD im neuen Jahr täglich anstelle des Telefontalks mit Björn Hergen Schimpf ausstrahlt, könnte eine praktische Angelegenheit sein. Unverbindlich lassen sich die Einsamen vor der ersten Kontaktaufnahme per Telefon in Augenschein nehmen.

Daß das Suche-biete-Prinzip vieler Radiosendungen sich jedoch nicht so leicht zum bequemen Tele-Shopping umfunktionieren läßt, zeigt die lieblose Premiere, in der Helmut Rehmsen, der WDR-Empfängern aus „KuK“ und dem „Mittagsmagazin“ bekannt ist, sich zum ungelenken Pausenclown macht. Freud- und witzlos kaspert er um seine Gäste herum und läßt sie in der hellblau-orangefarbenen Deko, die von einer Nutzfahrzeugmesse stammen könnte, wie angeschlagene Ladenhüter aussehen.

Da darf Sylvia ihre kühne These „Die Frauen haben sich bös geändert, nicht zu Ende denken, weil der Moderator sein „Ja, das kann man so bestätigen“ dazwischenbollern muß. Ihre Kapitulation, „Das sollte eigentlich kein Witz sein“, überhört Rehmsen, der sich immer noch auf die Schenkel haut. Unbeachtet bleibt auch Sabines Bekenntnis, daß sie für ihren Wildwassersport kaum trainiere, lautet doch die unbekümmerte Anschlußfrage: „Trainierst du eigentlich viel?“

Schon bald scheint sich alles zu genieren, und vor lauter Unbehagen flüchtet sich Rehmsen in angestrengte Geschwätzigkeit. Unglücklich auch die Trailer-Zusammenstellung, in der die eingeladenen Partnerlosen vorgestellt werden. Da wird Stefan aus Berlin mit „Der Ball ist sein Freund“ als sozialdegenerierter Kicker gebrandmarkt. Da sagt Sabine heiser: „Ich mag Machos“ und wälzt sich dazu bedrohlich auf einer Couch, als wäre ihr Sofa die letzte Herausforderung für alle Wildwasserpaddler. Kaum verwunderlich, daß daraufhin zwar zahlreiche Vorstadtstecher vorfreudig zum Hörer greifen, aber kaum ein wahrer Rafting- Begeisterter. Rehmsens TV- Kontaktbörse gerät zum unübersichtlichen Wühltisch, auf dem zarte Sehnsüchte und diffuse Urlaubspläne hoffnungslos verramschen. Birgit Glombitza

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