Eine Zeitzeugin berichtet

Im vergangenen Gedenkjahr wurde eine Figur wiederbelebt: der Zeitzeuge. So traten Unmengen von Wehrmachts-Angehörigen auf, um zu beweisen, daß sie inmitten der nationalsozialistischen Verbrechen saubere Hände behalten hatten.Ihre Opfer waren im öffentlichen Diskurs schon weniger präsent, Tote haben schließlich keine eigene Stimme. Um so wichtiger, wenn Verfolgte des Naziregimes noch aus eigener Anschauung berichten können (bzw. müssen). Charlotta Marchand kann (muß) es. Der Jüdin gelang es, sich ab 1942 drei Jahre lang in ihrer Wohnung zu verstecken. Heute abend ab 19.30 Uhr wird sie in der Zentralbibliothek der Hamburger Bücherhallen, Große Bleichen 27, darlegen, welcher Erfindungsreichtum für sie nötig war, um das „Dritte Reich“ zu überleben.