Blizzard in den USA

■ Ein weiterer Tag Zwangsurlaub für die Regierungsangestellten in Washington

New York (dpa/AP) – Eigentlich hätten die Angestellten der US-amerikanischen Regierung gestern nach 21tägigem Zwangsurlaub wieder zur Arbeit gehen sollen. Am Wochenende hatte Präsident Bill Clinton im Haushaltsstreit mit den Republikanern eine Übergangsregelung zur Finanzierung ihrer Löhne unterzeichnet. Doch dann forderten die Medien in Washington die Menschen auf, zu Hause zu bleiben – wegen des Wetters. Einer der schwersten Schneestürme des Jahrhunderts hatte innerhalb eines Tages den Osten der USA unter einer dichten weißen Decke begraben.

In den Bundesstaaten Maryland, Virginia, Pennsylvania, New York und New Jersey wurde der Notstand ausgerufen. Die Schneehöhe lag bei etwa einem halben Meter; die durch Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern verursachten Schneewehen erreichten allerdings Höhen von zwei Metern. Mindestens zwanzig Menschen kamen bei schneebedingten Unfällen ums Leben. In Pennsylvania wurden in 47 Bezirken alle Straßen gesperrt, nur noch Notdienste, Polizei und Feuerwehr durften verkehren.

Zahlreiche Menschen saßen in ihren Autos fest; Züge, Busse und Flugzeuge verkehrten nicht mehr. Die großen Flughäfen zwischen Washington und New York blieben geschlossen. Zahlreiche Flüge mußten umgeleitet werden. Schulen schlossen zum ersten Mal seit 1978 wegen des Schneesturms ihre Pforten. Soweit die Geschäfte geöffnet waren, wurden sie von Kunden gestürmt, die sich mit Lebensmittel eindeckten, ehe sie sich in ihren Häusern verbarrikadierten.