Rexrodt geht, Rechtsextreme feiern schon von Stahl

Berlin (taz) – Mit deutlichen Worten hat sich gestern Wirtschaftsminister Günter Rexrodt vom Posten des Berliner FDP- Vorsitzenden verabschiedet. „Wir wollen keine rechtspopulistische Partei werden“, kommentierte er die Kandidatur von Alexander von Stahl, der gerne FDP- Landesvorsitzender werden würde. Rexrodt meinte, eine Orientierung an dem österreichischen Rechtspopulisten Jörg Haider wäre das Ende der FDP. Jedoch teilt er die Einschätzung seiner rechten Parteifreunde, die behaupten, eine Ansiedlung der FDP rechts von der Union könne möglicherweise ein Potential mobilisieren, das ein Wahlergebnis über fünf Prozent ermögliche. Rexrodt zog gestern die Konsequenz aus seinem eigenen Wahldebakel. Im Oktober hatte er 2,5 Prozent bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus geholt. Mit unverholener Freude begrüßen Berliner Rechtsradikale die Kandidatur von Stahls. Über ihren telefonischen Ansagedienst feiern sie „die Veränderung der ehemaligen Linkspartei in eine nationale Gruppierung“, die nun „möglich“ werde. Sie rufen dazu auf, in die FDP einzutreten und sie von rechts zu unterwandern. roga