Deutsche Minen sollen „intelligenter“ töten

Die in Kambodscha verlegten Minen stammen vor allem aus China, Italien, den USA, der Sowjetunion und der Tschechoslowakei. Der Krieg in Vietnam und in Kambodscha schuf einen großartigen Absatzmarkt für die Waffenproduzenten dieser Länder.

Die Minen waren billig, leicht zu produzieren und extrem effektiv: Denn ein militärischer Sieg war in den Augen der Kriegsparteien nur zu gewinnen, wenn die Gegenseite keine Unterstützung mehr in der Bevölkerung fand. Die Frauen, Männer und Kinder in den Dörfern sollten in ständigen Terror versetzt werden.

Ganz anders, so behaupten Minenproduzenten hierzulande, sollen deutsche Minen wirken: sie explodieren nur unter feindlichen Panzern, töten nur feindliche Soldaten. Sie sind „intelligent“. Deshalb sieht die Regierung in Bonn keinen Grund, die Herstellung oder den Verkauf dieser Waffen zu verbieten. Zum Schutz der eigenen Truppen seien sie vielmehr unverzichtbar.

Mindestens elf Firmen sind in Deutschland nach einer Recherche der Organisation medico international an der Herstellung von Minen beteiligt: Buck, Dasa und Diehl, die gleichzeitig auch mit Räumgeräten Geld verdienen, Dynamit Nobel in Troisdorf als wahrscheinlich führendes Unternehmen, die Gerätebau Brieselang, Honeywell-Regelsysteme aus Maintal bei Frankfurt, die Kuko Wehrtechnick, MLRS-EPG in Ottobrunn, die Berliner Rheinmetall, die Sensys AG sowie Wegmann und Co, die unter anderem in Kassel ansässig ist. li