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■ QuerrilleSteiner: ff

Steiner : ff

(Eigenvertrieb)

ff ist ein Ton-Dokument, das auf Distinktionsgewinne abzielt. Von atonaler Musik setzt es sich durch einen Hang zur Melodie, von Pop durch einen Hang zur Zerstörung ab. Das Duo Steiner hat sich für sein Debut einiger allzu bekannter Klassiker angenommen, um diese bis zur Unkenntlichkeit zu bearbeiten, zu interpretieren und zu entstellen. Dabei entstand ein episches Monument der Dekonstruktion mit Gitarre, Flöte, Saxophon und Orgel. Steiner wendet sich so gegen sich selbst – gleichsam mit dem eisernen Kreuz gegen den anthroposophischen Rudi Steiner. Insbesondere in den Übergängen, den Passagen gelingen dem taz hamburg-Autor Holger in't Veld und Christian Kintz, einem die Monochromie auslotenden Maler schöne Momente, nicht frei von Humor. Wenn sich dann mit langem Atem eine filmmusikalische Weise aus dem Geplauder schält, ist man doch reichlich verblüfft. Immer dann, wenn sich Steiner wieder zum Thema zurückbewegen, gelingt so ihr Projekt.

Dennoch weiß hier keiner so recht, warum dieses Dokument, das deutlich prozessorale Züge trägt, zu diesem Zeitpunkt bereits unsere Ohren erreicht. ff ist eine Platte des Übergangs, der Unfertigkeiten, die in spannende Richtungen weisen, ohne wirklich dahinzugelangen, wohin sie wollen. Wie das handgenähte Cover aus Teppichstoff mit vogelkackefarbener Schrift, sind auch die Töne ein Dokument von liebevoller Hausarbeit – wo sonst könnte man auch Unterschiede ausarbeiten?

Die Platte läßt sich bei der Gruppe selbst unter der Telefonnummer 47 48 23 bestellen oder in handverlesenen Plattenläden der Stadt erwerben.

Volker Marquardt

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