Kommentar: Beruhigend
■ Zweite Chance für Schweizer Lösung
Hut ab vor Werder. Wenn es stimmt, daß der Verein schon heute einen Nachfolger für Aad de Mos hat; wenn es stimmt, daß Werder all die Stammtischspekulationen und guten Ratschläge vermeindlicher Experten beiseite gewischt und sich ganz akribisch nach einer fußballerisch kreativen Lösung umgetan hat – dann kann sich die Gemeinde vorerst entspannt zurücklehnen. Dann ist bei Werder trotz des Absturzes in der Tabelle doch noch nicht die Panik ausgebrochen. Das Tor für einen Neuanfang ist offen.
Ob die Mannschaft allerdings mit einem wie Dixie Dörner da durchgehen kann, das ist – nach der Papierform – eher fraglich. Ein Nationaltriner muß die Liga zwar genau beobachten, aber daß Dörner noch nie eine Vereinsmannschaft trainiert hat, das spricht angesichts der Krisensituation eher gegen ihn.
So gesehen wäre Christian Gross die schlauere Wahl. Zumal die Schweizer Liga nach den Hitzfeld- und Fringer-Erfolgen eine erste Adresse für Trainer-Karrieren ist. Und das wäre genau die Symbolik, die der verunsicherten Werder-Mannschaft nun guttun würde.
Schon nach dem Rehhagel-Abgang hatte sich mit Rolf Fringer eine Schweizer Lösung angeboten. Nach dem holländischen Desaster hat Werder nun eine zweite Chance. Jochen Grabler
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